CUMA HUTBESİ

Hutba – Die Sorge um die Eltern und die Verwandten

10 Haziran 2005

Verehrte Muslime ,

in den nächsten Tagen fangen in vielen Bundesländern die Sommerferien an. Einige werden die Ferien hier zu Lande verbringen, viele werden jedoch zu ihren Verwandten fahren. Ich hoffe, dass wir bei unseren Ferienaufenthalten die Sila-i Rachim nicht vernachlässigen. Denn Sila-i Rachim bedeutet, Vater, Mutter und Verwandte zu besuchen und ist ein Gebot des Islams.

Aus diesem Grund werden wir unsere dieswöchige Hutba diesem fast in Vergessenheit geratenen Gebot widmen.

Verehrte Brüder und Schwestern,

in jedem Gebot unseres Herrn ist zweifellos eine Weisheit. Gemeinschaften, die die Vorgaben des Herrn umsetzen, werden friedlich zusammenleben können. Leider führt die Unstetigkeit in unserem Zeitalter dazu, dass manch menschlichen Werte schwächer werden. Die Menschen befördern sich immer mehr in die Einsamkeit und entfernen sich von jeglichen Gemeinschaften. Gravierend ist jedoch, dass der Mensch selbst seine Eltern vernachlässigt und seine nächsten Verwandten vergisst.

Verehrte Muslime,

lasst uns versuchen, unsere diesjährigen Ferien besser zu begehen, als unsere Ferien im letzten Jahr. Dazu müssen wir unsere Verwandten unbedingt besuchen. Nur so können wir unsere familiären Bande aufrecht erhalten. Dies ist insbesondere auch für unsere Kinder wichtig. Selbst in unserer Gemeinschaft beschränkt sich das Ferienverständnis auf die in einem Feriendorf verbrachte Zeit. Aus diesem Grund müssen wir das Gebot der Sila-i Rachim mehr als vorher beachten.

Liebe Gläubige,

unsere Religion gebietet uns, auf die Rechte der Verwandten zu achten. Die ersten, die in diesen Kreis fallen, sind Vater und Mutter. Denn Allah teala gebietet die Achtung den Eltern gegenüber gleich nach dem Dienst ihm selbst gegenüber. So gebietet der Herr im 23. Vers der Sure Isra:

Dein Herr hat bestimmt, dass ihr Ihn alleine anbeten sollt und dass ihr gegen euere Eltern gütig seid, auch wenn der eine von ihnen oder beide bei dir ins hohe Alter kommen. Sag daher nicht »Pfui!« zu ihnen und schelte sie nicht, sondern rede mit ihnen auf ehrerbietige Weise.

Wie es der Vers aufzeigt, dürfen wir unseren Eltern gegenüber keine Respektlosigkeit an den Tag legen, ihre Herzen nicht brechen.

Verehrte Brüder und Schwestern,

unsere Eltern wachten während unseres schwächsten Zustands mit Barmherzigkeit über uns, haben uns beschützt, uns aufgezogen und all unsere Bedürfnisse befriedigt.

Unser Herr gibt uns vor, im Alter nun ihnen sie mit Respekt und Liebe zu begegnen und für sie folgendermaßen zu beten:

Und bedecke sie demütig mit den Flügeln der Barmherzigkeit und bitte: »O mein Herr! Erbarme dich beider so (barmherzig), wie sie mich aufzogen, als ich klein war!«” (Isra, 24)Verehrte Muslime,

versagen wir unseren Eltern nicht unsere Fürsorge, unser Lächeln, unsere guten Worte und unser gutes Handeln. Egal ob sie mit uns im selben Haus und fern ab in der alten Heimat leben, so wollen sie doch unser Interesse für sie. Denn je älter der Mensch wird, umso einsamer fühlt er sich. Und Einsamkeit ist zweifellos das größte Problem unserer Zeit. Deswegen dürfen wir unsere Eltern und unsere Verwandten nicht mit ihren Sorgen und Ängsten alleine lassen. Sie zu besuchen, unser Interesse für sie zu zeigen, uns um ihre Bedürfnisse zu kümmern, gut gegen über ihnen zu sein, ist für uns ein Gottesdienst.

Verehrte Gemeinde,

unser Leben vergeht wie im Flug. “Jedes Volk hat einen Termin; und wenn sein Termin gekommen ist, können sie ihn um keine Stunde aufschieben oder beschleunigen.“, sagt unser Herr in der Sure Al-A’raf, 34. Für jeden von uns gibt es ein Ende und mit jedem Tag kommen wir diesem Tag näher. Zeit ist für uns deswegen sehr wertvoll, wir sollten nicht verschwenderisch mit ihr sein und sie sehr gut nutzen.

Ich hoffe, ihr verbringt alle einen guten, gesunden und erholsamen, die Dienst der Sila-i Rachim nicht vergessenden Urlaub. Möge uns unser Herr ermöglichen, dieses ohne Schaden zu beenden.

IGMG Irschad-Abteilung

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