Pressemitteilung

Ressentiments fallen nicht vom Himmel. Frau Böhmer muss sich erklären.

10. April 2013

„Ressentiments gegenüber muslimischen Frauen, die Kopftücher tragen, fallen nicht vom Himmel. Sie entstehen, weil sie geschürt werden. Besonders schlimm sind die Folgen, wenn diese Vorurteile von Politikern und Amtsträgern ausgehen, wie im Fall der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung. Sie bezeichnet Frauen mit Kopftüchern in den Medien als negative Beispiele der „šIntegration‘.

Dass Frau Böhmer ihre Aussage in eine berechtigte Medienschelte verpackt, macht die Sache nicht besser. Nicht das Zeigen von Frauen mit Kopftüchern an sich ist das Problem, sondern das Zeigen von Frauen mit Kopftüchern im Zusammenhang mit negativ behafteten Themen – wenn es etwa um vermeintliche „šParallelgesellschaften‘, Arbeitslosigkeit oder Radikalismus geht.

So sorgt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung selbst dafür, dass Frauen mit Kopftüchern, in welchem Kontext sie auch immer gezeigt werden, als negativ empfunden und wahrgenommen werden.

In einem Fernsehinterview kann einem auch mal etwas über die Lippen rutschen, was man so nicht gemeint hat. Dies wäre jedenfalls zu hoffen. Angesichts der Tatsache jedoch, dass ein ZDF-Interview ein Millionenpublikum erreicht, ist es wichtig, dass die Integrationsbeauftragte dies zumindest richtigstellt. Es sei denn, sie ist trotz jahrelanger Integrationspolitik nach wie vor der Überzeugung, das Kopftuch sei „šein politisches Zeichen der Abschottung‘, wie sie es zuvor äußerte.“

Link zum Interview im ZDF-Mediathek:

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