Gemeinschaft

Opfertierkampagne Indonesien-3. Tag

19. Dezember 2008

Indonesiens Staaspräsident und zahlreiche Botschafter nahmen ebenfalls am Opferfestgebet in der Istiklal Moschee teil. Im Anschluss an das Gebet gratulierten sich die Menschen einander zum Fest und verließen ohne großen Tumult die Moschee. Das auffäligste an Indoniesien sind die immerzu lächelnden Gesichter der Indonesier.

Heute besuchten wir im Rahmen der IGMG-Opfertierkampagne zwei Regionen. Unser erster Halt war in Ost-Jakarta, in einem Viertel entlang eines Flusses außerhalb der Stadt, wo große Armut herrscht. Die Häuser sind aus Schilf und sind von dreckigem Wasser umgeben. Es betrübt uns zu sehen, dass Muslime unter diesen Bedingungen leben müssen. Wir ahnen, dass das hier erfahrene uns noch sehr lange verfolgen wird. Bei der Übergabe der Opfertierspenden der IGMG sehen wir Verlegenheit und Beschämung auf den Gesichtern der Menschen. Gefühle, die trotz der Armut nicht abgestumpft sind. Wir sind uns mit unseren Brüdern von der PKPU darin einig, dass diesen Menschen auf lange Sicht nur mit Bildung weitergeholfen werden kann.

Die nächste Station der Opfertierkampagne sind die Slums in Jakarta, die so genannten „Müllsiedlungen“. Inmitten der fünf bis acht Meter hohen Müllberge stehen die Häuser der Bewohner. Der beißende Geruch der Müllberge ist unerträglich. Hier leben die Menschen, die von der Müllsortierung ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie erfüllen die Aufgabe der Mülltrennung, was sich in Indonesien zu einem Arbeitssektor etablierte. Dass dies vom Staat unterstützt wird überraschte uns.

In den Slums überkam uns angesichts dieser Zustände Trauer. Doch eins stimmte uns hoffnungsvoll. Wir lernten Schwester Reysa kennen, die jedes Jahr die Helfer der Opfertierkampagne empfängt. Auch wir wurden herzlich von ihr empfangen.

Reysa ist eine Akademikerin, die in den Slums aufgewachsen ist. Unter der Woche arbeitet sie in Jakarta, am Wochenende ist sie in den Slums und unterrichtet Kinder. Menschen wie Reysa sind ein Hoffnungsschimmer. Wir verteilten unsere Spenden und verließen Jakarta müde aber hoffnungsvoll. (fy)

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