Gemeinschaft

Opfertierkampagne 2009 – Bosnien Herzegowina III

08. Dezember 2009

Bei der diesjährigen Opfertierkampagne in Bosnien haben Studenten aus ganz Europa mitgewirkt. Die Studenten wurden diversen Regionen zugeteilt und haben in diesen Regionen am Arefe-Tag und an den ersten beiden Tagen des Festes ihre Hilfe erwiesen. Sie haben sich in der Nacht des zweiten Tages von ihren Dienststellen entfernt und sich in der Madrasa in Visoko getroffen.

Am dritten Tag des Opferfestes sind die Helfer mit sechs Autos nach Srebrenica gefahren und haben sich dort um die Schächtung und Verteilung der Opfertiere gekümmert. Der Schlachthof befand sich in einem schlecht zugänglichen Dorf. In diesem Dorf haben sich mit der Zeit Muslime, die in der Kriegszeit zum Verlassen dieses Dorfes gezwungen wurden, wieder niedergelassen. Die Helfer übergaben den dort lebenden Muslimen Geschenke und Opfertierfleisch. Nach der Schächtung der Opfertiere wurde das Fleisch in Tüten verpackt und in ein ärmliches Dorf in Srebrenica gefahren. Dort wurde es an Bedürftige verteilt. Außerdem wurden Kinder mit Süßigkeiten erfreut.

Nach der Verteilungsaktion wurde der Märtyrerfriedhof von Srebrenica besucht. Der stellvertretende Direktor der Madrasa, der die Gruppe begleitete, gab den Helfern allgemeine  Informationen über die Regionen, den Krieg in Bosnien und Bosnien selbst. In Srebrenica hat das größte Massaker nach dem zweiten Weltkrieg stattgefunden. Obwohl die EU Srebrenica als einen sicheren Ort deklariert hatte, sind an diesem Ort 10.000 muslimische Bosnier brutal ermordet worden. Dieser  Märtyrerfriedhof wurde nach dem Entdecken der Massengräber und dem Auffinden von  Leichen errichtet. Zur Zeit befinden sich 8372 Gräber auf diesem Friedhof. Es gibt immer noch tausende von Leichen, die noch nicht identifiziert werden konnten. Auf dem Friedhof von Srebrenica erlebten die Helfer gefühlvolle Momente.

Am selben Tag kehrte die Helfer-Gruppe nach Sarajewo zurück und besuchte das im letztem Jahr eröffnete Studentenwohnheim der IGMG. Dort fanden sie die Möglichkeit, sich mit den Studenten aus Bosnien zu unterhalten. Später kehrten die Helfer in die Madrasa zurück und werteten die Erlebnisse aus. Die Jugendlichen waren glücklich über die Tatsache den Muslimen in Bosnien – auch wenn es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist – geholfen und sie kennengelernt zu haben.

Zudem machte die Gruppe, die noch nicht in Mostar gewesen war, einen Ausflug nach Mostar. Dort besichtigten sie den Markt und die berühmte Brücke von Mostar. Die Helfer waren wie von Mostar sowie von Sarajewo fasziniert. Danach wurde die in der nähe befindliche  Gebetsstätte „Gelber Saltuk“ und das Dorf namens Potiçeli, das seit der Osmanenzeit kaum Veränderungen in seiner Bauweise angenommen hat, besichtigt.

Am letzten Tag wurden die IGMG-Helfer in der Visoko-Madrasa beherbergt. Die letzten Vorbereitungen für die Heimreise der Helfer wurden gemacht und nach dem Morgengebet, das mit den Schülern zusammen verrichtet wurde, die mittlerweile von ihren Festtagsbesuchen ihrer Familien zurückgekehrt waren, wurde gemeinschaftlich gefrühstückt.

Die Bildung in der Madrasa ist sehr wichtig für Bosnien, denn die dort ausgebildeten Schüler, machen die Zukunft Bosniens aus. (ke)

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