Pressemitteilung

Islamische Gemeinschaft: Vorurteilen trotzen

21. Juni 2024
Pressemitteilung

„Der Kampf gegen Vorurteile ist schwer, es gibt aber einen Weg, gegen die Folgen vorzugehen: Neutralisierung durch Gegennarrativen und Aufklärung“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind Erkenntnisse aus der Studie der Bertelsmann Stiftung „Zwischen Pauschalisierung und Differenzierung“. Ali Mete weiter:

„Einstein hatte nicht Unrecht, als er sagte, die Spaltung eines Atoms sei einfacher als der Abbau von Vorurteilen. Viele Musliminnen und Muslime in Deutschland können das bestätigen. Sie erleben auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, in der Bildung oder auch im Alltag vielfältige Formen von Ausgrenzung. Wie eine Studie jetzt aber zeigt, gibt es einen Weg, gegen Vorurteile anzukämpfen: mit Aufklärung und Gegennarrative. Demnach kann Wissen diskriminierendem Verhalten vorbeugen, auch wenn die Vorurteile weiter bestehen bleiben.

Dieser Befund bekräftigt uns in unserer Forderung: Muslimisches Leben in Deutschland, mit allen seinen vielfältigen Erscheinungsformen und Herausforderungen, muss sichtbarer werden, mehr Einzug finden in der Mitte der Gesellschaft. Je mehr die Menschen über die verschiedenen Formen von antimuslimischem Rassismus und Diskriminierung wissen, desto seltener beteiligen sie sich selbst an diskriminierenden Handlungen.

Daraus leiten sich Aufgaben für Zivilgesellschaft und Politik ab. Es reicht bei weitem nicht, immer nur nach antimuslimisch motivierten Straftaten eine Betroffenheitswelle anzustoßen, die schnell wieder ausklingt. Vielmehr sind fortdauernde Maßnahmen erforderlich, die darauf abzielen, nachhaltig über das muslimische Leben in Deutschland aufzuklären, sie sichtbarer zu machen, juristische und praktische Hürden abzubauen.

Die Islamische Gemeinschaft ist bereits mit ihrer aktiven Teilnahme am Tag der offenen Moschee oder vielfältigen Projekten während der internationalen Wochen gegen Rassismus sowie zahlreichen anderen Aktionen bereits sehr aktiv in diesem Sinne: darunter die jährlich und europaweit durchgeführte Straßenaktion „Gestatten Muslim“ sowie die öffentlichen Iftar-Empfänge zum Ramadan. Im Lichte der aktuellen Studie wird die Islamische Gemeinschaft prüfen, welche weiteren Projekte angestoßen werden können. Wir wollen den Vorurteilen trotzen.“

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