Pressemitteilung
Islamische Gemeinschaft: Mehr muslimische Repräsentation und mehr Engagement nötig
19. März 2025
„Wer nicht sichtbar ist, wird übersehen. Jugendliche mit Migrationsgeschichte sind unterrepräsentiert in der Politik. Die Islamische Gemeinschaft fordert gezielte Maßnahmen und ruft junge Muslime zur Partizipation auf“, erklären Furkan Kahraman und Zehra Karataş, Vorsitzende der Jugendorganisationen der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist eine neue Studie des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) „Jung und vielfältig, aber noch nicht politisch beteiligt?“. Furkan Kahraman und Zehra Karataş weiter:
„Die Befunde der Studie sind alarmierend: Jugendliche mit Migrationserfahrung engagieren sich seltener politisch als ihre Altersgenossen ohne Zuwanderungsgeschichte. Doch wer darin schlicht Desinteresse sieht, macht es sich zu einfach. Die Ursachen liegen nicht bei den Jugendlichen selbst, sondern in den Strukturen, die ihre politische Beteiligung erschweren. Wenn es Strukturen gibt, die immer wieder signalisieren, dass bestimmte Gruppen nicht wirklich dazugehören, darf man sich nicht wundern, wenn junge Menschen resignieren. Die Islamische Gemeinschaft fordert daher mehr Repräsentation, gezielte Bildungsmaßnahmen und echte Chancengleichheit, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken“, erklärt Zehra Karataş, Vorsitzende der Frauen-Jugendorganisation der IGMG.
Viele junge Menschen mit Migrationsgeschichte erleben von klein auf, dass ihre Stimmen in politischen Debatten kaum gehört werden. Sie wachsen mit dem Gefühl auf, dass sie zwar Teil der Gesellschaft sind, aber nicht mitentscheiden dürfen. In Schulen, in den Medien und im öffentlichen Diskurs wird Vielfalt oft thematisiert, doch selten spiegelt sie sich in den politischen Strukturen wider. Das Ergebnis ist eine Politik, in der sich viele nicht repräsentiert fühlen und in der Beteiligung als Privileg statt als Grundrecht erscheint. Die vom SVR vorgelegte Studie bestätigt dies.
„Sich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, ist eine Pflicht, keine Option. Wer politisch unsichtbar bleibt, überlässt anderen die Entscheidung über seine Zukunft. Es braucht daher eine stärkere muslimische Repräsentation in politischen Ämtern und Gremien. Junge Menschen mit Migrationserfahrung, darunter Muslime, müssen sichtbarer werden, ihre Perspektiven müssen gehört werden, und die Politik muss ihnen echte Chancen zur Mitgestaltung bieten“, erklärt Furkan Kahraman, Vorsitzender der IGMG-Jugendorganisation.
Veränderung könne nur gelingen, wenn sie von zwei Seiten kommt. „Die Politik ist in der Pflicht, Hürden abzubauen, den Jugendlichen Türen zu öffnen, aber auch die Jugend muss ihre Stimme erheben. Die Islamische Gemeinschaft ruft junge Muslime deshalb dazu auf, sich nicht entmutigen zu lassen. Wer sich einmischt, wer mitdiskutiert und wer Verantwortung übernimmt, kann etwas bewegen. Unsere Gesellschaft braucht diese Stimmen“, erklären Furkan Kahraman und Zehra Karataş gemeinsam.