Pressemitteilung
Islamische Gemeinschaft mahnt: Jetzt zusammenstehen für Frieden
24. Oktober 2023„Angriffe auf Synagogen und Moscheen sind zwei Seiten derselben hässlichen Medaille“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist die aufgeheizte Stimmung in Deutschland aufgrund der Situation im Nahen Osten. Die Islamische Gemeinschaft mahnt Besonnenheit und Ruhe an. Ali Mete weiter:
„Mit großer Sorge beobachten wir die aufgeheizte Stimmung in Deutschland. Parallel zur Gewalteskalation zwischen im Nahen Osten haben leider auch Angriffe auf Moscheen, Synagogen und Einrichtungen von Religionsgemeinschaften zugenommen; regelmäßig erreichen uns Meldungen über gemeingefährliche Übergriffe, Bedrohungen und Schändungen. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Mit großer Verwunderung und Befremden beobachten wir zudem, dass diese Angriffe relativiert, verharmlost oder sogar gerechtfertigt werden.
Dieser Zustand muss uns beunruhigen. Alle Angriffe auf Gotteshäuser sind gleichwertig. Ein Angriff auf eine Moschee wiegt nicht schwerer, als ein Angriff auf eine Synagoge – und umgekehrt. Diese sind zwei Seiten derselben hässlichen Medaille. Hass und Gewalt waren noch nie eine Lösung und werden auch diesmal kein Problem lösen, kein Leid lindern, weder in Deutschland, noch im Nahen Osten. Antisemitismus und Islamfeindlichkeit sind Brüder im Geiste von Rassisten und Wasser auf ihren Mühlen.
Die Islamische Gemeinschaft mahnt an, besonnen zu bleiben, Ruhe zu bewahren und sich nicht mitreißen zu lassen von Hetzern. Der Einsatz für Frieden kann nur friedlich erfolgen. Jetzt ist mehr denn je die Zeit des Zusammenstehens.
Wenn heute Synagogen brennen, brennen morgen Moscheen; wenn Moscheen brennen, brennen irgendwann auch Kirchen und Tempel. Deshalb stehen wir gemeinschaftlich in der Verantwortung, einander zuzuhören, zu verstehen, beizustehen und mit einer vereinten, starken Stimme Frieden einzufordern. Denn nur das Ende des Leids von unschuldigen Kindern, Frauen, Männern kann Frieden bringen; Kriegs- und Hassparolen hingegen rufen neue Gewalt hervor, ob im Nahost oder auf den Straßen Deutschlands.“