Pressemitteilung
Islamische Gemeinschaft: Entlastungspaket darf Zivilgesellschaft nicht im Stich lassen
06. September 2022„Die Bundesregierung darf beim Entlastungspaket die Zivilgesellschaft nicht aus den Augen verlieren. Millionen Menschen leisten in Vereinen einen unverzichtbar wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Die Regierung darf sie nicht vergessen“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist das Bekanntwerden der Eckpunkte des Entlastungspaketes der Bundesregierung. Bekir Altaş weiter:
„Das Entlastungspaket der Bundesregierung ist im Grundtenor begrüßenswert, lässt aber die Zivilgesellschaft im Stich. In Deutschland gibt es rund 620.000 Vereine mit über 50 Millionen Mitgliedern. Nicht wenige von ihnen leisten einen unverzichtbar wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sie organisieren, initiieren, machen sich stark, treten ein für die freiheitlich demokratische Grundordnung und kämpfen gegen seine Feinde, stärken den gesellschaftlichen Zusammenhang und sorgen für sozialen Frieden. Dennoch gehen sie beim Entlastungspaket leer aus. Das ist nicht nachvollziehbar.
Vereine sind von der Inflation genauso betroffen. Sie müssen für Räume Mieten zahlen, diese heizen und mit Strom versorgen. Und sie können im kommenden Winter nicht einfach die Vereinstüren schließen und die Arbeit liegenlassen. Es ist wichtig, dass Initiativen gegen Rassismus, für Menschenrechte und zur Stärkung des sozialen Friedens auch in den kalten Monaten weiterarbeiten.
Betroffen sind auch Moscheegemeinden, die ebenfalls als Vereine organisiert sind. Auch sie können in nicht einfach ihre Türen schließen. Sie leisten den Menschen Beistand und gewährleisten Millionen Musliminnen und Muslimen in Deutschland die religiöse Grundversorgung. Eine von der Islamischen Gemeinschaft berufene Kommission arbeitet bereits daran, den Energieverbrauch in Moscheen zu senken und damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Es ist aber absehbar, dass die meisten Moscheegemeinden mit deutlich höheren Ausgaben rechnen müssen.
Die Bundesregierung darf die Zivilgesellschaft nicht aus den Augen verlieren und beim Entlastungspaket nachbessern. Sonst werden Millionen Menschen, die sich in Vereinen und zumeist ehrenamtlich in den Dienst der Gesellschaft stellen, mit den steigenden Preisen alleine gelassen. Das wäre verantwortungslos und hätte fatale Folgen in vielerlei Hinsicht.“