Pressemitteilung
Islamische Gemeinschaft befürchtet Islamfeindlichkeit aufgrund Energiekrise
27. September 2022„Wir befürchten, die Energiekrise werden rechte Kreise wieder dazu nutzen, um gegen Minderheiten zu hetzen. Sicherheitsbehörden und Gesellschaft sind deshalb zu Wachsamkeit aufgerufen“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Ali Mete weiter:
„Angesichts steigender Energiepreise und der allgemeinen Inflation steht zu befürchten, dass rechte Kreise auch die aktuelle Krise dazu nutzen werden, um Hass gegen Minderheiten zu schüren. Immer dann, wenn die Bevölkerung sich in einer existenzbedrohenden Situation wähnt, ist sie besonders anfällig für rechte Parolen. Besonders in den kalten Jahreszeiten werden Rechtsextremisten wieder versuchen, Probleme Minderheiten anzulasten. Sie werden den weitestgehend weggefallenen Corona-Themenkomplex mit der aktuellen Inflation kompensieren. Wenn das passiert, stehen Muslime sowie nicht europäisch gelesene Menschen bevorzugt im Visier. Das sind bekannte Muster, auf die wir uns einstellen müssen.
Sicherheitsbehörden sind zu Wachsamkeit und zu besonderem Schutz von Moscheen, Synagogen sowie von Gebetsstätten aufgefordert, die ‚fremd‘ gelesen werden und Ziel von Anschlägen sein können. Die Gesellschaft muss ebenfalls wachsam sein und sich nicht vereinnahmen lassen von rechten Hetzern und ganz genau beobachten, wer an welcher Demo mitgeht. Die Erfahrung zeigt, welche Dynamiken vermeintlich harmlosen ‚Spaziergänge‘ entfalten können und dass auf Worte Taten folgen.
Die Islamische Gemeinschaft ist besorgt und befindet sich derzeit in einem ressortübergreifenden Abstimmungsprozess mit ihren Moscheegemeinden. Es werden mögliche Szenarien und Sicherheitsmaßnahmen erörtert, um möglichen Gefahren präventiv zu begegnen. Angestrebt werden Austausch und Kooperationen mit der Zivilgesellschaft sowie den Sicherheitsbehörden.“