Pressemitteilung

Islamische Gemeinschaft alarmiert über Diskriminierung gegenüber Muslimen in Deutschland

20. März 2025
Pressemitteilung

„Antimuslimischer Rassismus ist keine Randerscheinung: Eine neue Untersuchung deckt auf, wie tief Vorurteile und Ausgrenzung in Deutschland verwurzelt sind. Das Vertrauen in staatliche Institutionen sinkt. Der Staat muss handeln“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind die jetzt vorgelegten Ergebnisse des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim). Ali Mete weiter:

„Musliminnen und Muslime in Deutschland werden überdurchschnittlich oft diskriminiert – so das erschreckende Ergebnis des aktuellen Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors. Besonders stark sind Frauen betroffen. Laut der Studie gaben 61 Prozent der Musliminnen an, sich binnen eines Jahres mindestens einmal pro Monat diskriminiert zu fühlen. Damit zählen sie zu den am stärksten betroffenen Gruppen.

Diese Zahl ist nicht nur eine statistische Erhebung – sie ist Ausdruck einer gesellschaftlichen Realität, in der Musliminnen regelmäßig mit Vorurteilen, Benachteiligung und Ausgrenzung konfrontiert sind. Ob im Berufsleben, bei der Wohnungssuche oder im öffentlichen Raum – der Alltag vieler Musliminnen ist geprägt von Rassismus.

Wer regelmäßig Diskriminierung erfährt, verliert zunehmend das Vertrauen in die staatlichen Institutionen. Die Studie zeigt, dass das Vertrauen in die Bundesregierung bei von Rassismus Betroffenen seit 2022 um bis zu 20 Prozentpunkte gesunken ist. Besonders stark ist der Rückgang bei Musliminnen, die regelmäßig Diskriminierung erfahren.

Die Zahlen belegen: Es gibt ein massives Problem mit rassistischer Diskriminierung – nicht nur durch Einzelpersonen, sondern auch durch strukturelle Mechanismen. Die Erfahrungen von Musliminnen dürfen nicht länger als Einzelfälle abgetan werden. Diese Studie zeigt erneut, was Betroffene seit Jahren berichten: Musliminnen und Muslime werden in Deutschland strukturell benachteiligt. Die Politik darf sich nicht hinter symbolischen Maßnahmen verstecken, sondern muss konkrete Schritte ergreifen, um antimuslimischen Rassismus zu bekämpfen.

Die Islamische Gemeinschaft fordert: Ein besserer Schutz vor Diskriminierung muss durch eine konsequente Ahndung rassistischer Vorfälle gewährleistet werden. Gleichzeitig ist eine tiefgreifende Sensibilisierung innerhalb der Behörden und der Polizei notwendig, um institutionellen Rassismus nachhaltig zu bekämpfen. Darüber hinaus muss ein gesellschaftlicher Perspektivwechsel stattfinden, der die Erfahrungen der Betroffenen ernst nimmt, anstatt sie zu relativieren. Diskriminierung ist keine Privatsache der Betroffenen – sie ist ein gesellschaftliches Problem. Es ist an der Zeit, dass Deutschland dieses Problem nicht nur benennt, sondern endlich entschlossen handelt.“

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