Pressemitteilung
Internationales Symposium 2012: Der innerislamische Diskurs ist viel weiter
01. Mai 2012„Muslime und die Gesellschaft als Solches stehen vor vielen Herausforderungen. Insbesondere die allgegenwärtige Spannung zwischen Kritik und Konformität von Religionen werfen Fragen auf, deren Beantwortung nur mit einem breit angelegten Diskurs erfolgen kann. Um diesen anzustoßen, hat die IGMG zahlreiche Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Ländern zusammengebracht.
Theoretische Hintergründe waren ebenso Thema wie praktische Lösungen zu Herausforderungen unserer Zeit. Im Fokus standen Fragen wie: Was ist Kritik? Wie geht man mit der Forderung nach Konformität um? Darauf aufbauend wurde das Spannungsfeld beleuchtet, in der sich Muslime befinden.
Dabei hat sich herausgestellt, dass der innerislamische Diskurs bereits viel weiter ist, als es von außen wahrgenommen wird. Vermeintliche Tabuthemen, die Rolle der Frau oder auch die der Muslime im gesamtgesellschaftlichen Kontext wurden angesprochen wie offen diskutiert. Die Teilnahme von über 500 muslimischen Studentinnen und Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem europäischen Ausland hat vor allem eins gezeigt: Das Interesse und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen unserer Tage zu stellen ist groß. Auf eine beeindruckende Art und Weise haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer belegt, mit welcher Kraft und Dynamik sie gewillt sind, Antworten auf aktuelle wie grundsätzliche Fragen zu suchen. Darauf lässt sich aufbauen.
Die IGMG wird diesen Prozess auch künftig begleiten und forcieren. Wichtig dabei ist, dass dieser Diskurs aus einem eigenen inneren Antrieb heraus geführt und nicht von außen vorgegeben wird. Nur so ist eine offene und sachliche Diskussion möglich. Das wurde auf dem Symposium erneut deutlich. Wird Kritik hingegen polemisiert oder pauschal vorgetragen, greifen Abwehrreflexe, die eine konstruktive Auseinandersetzung nahezu unmöglich machen.
Auch das Abschlusspodium, wo es unter anderem um den Dialog mit dem Staat ging, hat dies bestätigt. Ein produktiver Austausch ist nur auf Augenhöhe möglich und ohne einseitiges Diktat von Themen und Agendasetting. Es bleibt zu hoffen, dass dies erkannt wird und jene Kräfte gestärkt werden, die an einer nachhaltigen Entwicklung interessiert sind.“
Näheres entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programmheft zum „Internationales Symposium 2012 – Muslime im Spannungsfeld zwischen Kritik und Konformität“.