Gemeinschaft
In Sierra Leone wurden die Vorbereitungen für das Opferfest abgeschlossen
19. Dezember 2007Die Zuständigen für Sierra Leone Yusuf Calkara und Kadir Aydemir begannen die Vorbereitungen mit dem Kauf der Opfertiere. Nach den Vorbereitungen in Orjukin, eines der Städte, in denen die Opfertierschlachtung und Verteilung durchgeführt wird, wechselten sie zusammen mit der Organisation Almuhajireen (Auswanderer), mit der wir gemeinsam die Opfertierkampagne vor Ort organisieren, in die Stadt Graftin.
Die Zuständigen für Opfertierschlachtung und Vorbereitung Yusuf Calkara und Kadir Aydemir erzählten Folgendes:
Graftin ist ein Ort, an dem Flüchtlinge, die vor den inneren Unruhen fliehen, leben. Die Menschen leben hier in Zelten, ohne Wasser und Strom. Zusammen mit unserem Reiseführer Ebu Bekir kaufen wir hier die Opfertiere. Für die Zahlung ist es nötig, dass wir Geld wechseln. Doch dafür müssen wir auf die mobilen Geldwechsler, die aus der Haupstadt Freetown erwartet werden, warten. In der Dunkelheit der Nacht treffen die erwarteten Geldwechsler auf ihren Motorrädern endlich ein. In den Händen halten sie Geldscheine. Unser Reiseführer Ebu Bekir wechselt unsere Euros, ohne es für nötig zu halten, das Geld zu zählen, gegen die einheimische Währung.
Im Vergleich zu den letzten Jahren, ist der Preis der Opfertiere deutlich gestiegen. Dieses Jahren mussten wir je Opfertier 25 Euro mehr zahlen.
Als wir in Sierra Leone ankamen wurden wir von Muhammed und Ibrahim, den Organisatoren vor Ort, empfangen. Vom Flughafen aus mussten wir mit der Fähre in die Stadt fahren. Da jedoch um die Uhrzeit keine Fähren mehr fuhren, waren wir genötigt auf den nächsten Tag zu warten. Die Suche nach einem günstigen Hotel für die Nacht, erwies sich als schwierig.
Aufgrund von Reinigungsarbeiten der Kanalisation erlahmte Samstags der gesamte Verkehr in Freetown. So waren wir gezwungen mehrere Stunden im Hotel zu warten. Nach stundenlanger Warterei nahmen wir, in der Hoffnung endlich unsere Fahrt fortsetzen zu können, ein Taxi, doch wieder wurden wir aufgehalten- diesmal aufgrund einer Reifenpanne.
Unsere erste Versammlung hatten wir in den Räumlichkeiten der Almuhajireen Organisation. Wir überbrachten die Friedensgrüße der in Europa lebenden Muslime, die als Ausdruck ihres starken Ummah Bewusstseins die IGMG mit der Opfertierverteilung beauftragten. Wir umarmten uns in aufrichtiger Gefühlsregung.
Auf der Rückfahrt von Graftin erregten die Straßen, die trotz fehlender Beleuchtung stark befahren waren, ebenso die Menschenmengen, die im Schein der Gaslampen ihre Einkäufe erledigten, unsere Aufmerksamkeit. Im Land gibt es keine Supermärkte, so wie wir sie kennen. Als wir jedoch den Laden eines libanesischen Händlers betreten, überraschen uns die teuren Preise: Ein Nutella kostet 3,50 EUR.
Nun bereiten wir uns auf das Opferfest vor.
Herzliche Grüße aus Sierra Leone.