Pressemitteilung
IGMG dementiert FOCUS Meldung
01. März 1999Eine aktuelle Meldung des Nachrichtenmagazins FOCUS wonach die IGMG an einem sog. „Aktionsbündnis nationalistischer Türken‘ beteiligt sei wurden heute von IGMG Generalsekretär Mehmet Erbakan strikt zurückgewiesen und als Zeitungsente bezeichnet. Laut Generalsekretär Erbakan gibt es auch keine Zusammenarbeit mit rechten türkischen Gruppierungen wie etwa den „Grauen Wölfen‘ was ebenfalls in dem Artikel behauptet wurde.
Wörtlich sagte Erbakan: „Unsere Position in diesen Fragen war immer eindeutig, und zwar haben wir den Kurden stets beigepflichtet, wenn es darum ging Diskriminierungen und Unrecht, das ihnen widerfahren ist und immer noch widerfährt, anzuprangern. Es sind gut dokumentierte historische Tatsachen, daß den Kurden fortwährend Unrecht geschehen ist und daß sie massenhaft Opfer von Menschenrechtsverletzungen geworden sind. Indes haben wir stets betont, daß eine Lösung dieser Probleme nicht in Terrorismus und Gewaltakten bestehen kann. Diese sind ebenso wie die Verbrechen an den Kurden selbst zu verurteilen. Daß die allermeisten Kurden dieses auch so sehen, erkennt man, wenn man bedenkt, daß nur ein sehr kleiner Teil der Kurden Straftaten gutheißt oder kriminelle Organisationen unterstützt. PKK Chef Öcalan ist der Kopf einer Organisation, die auf sein Geheiß hin Verbrechen begangen hat, bei denen sowohl Türken als auch Kurden getötet wurden. Für diese Taten gehört ihm der Prozeß gemacht, allerdings sollte auch denjenigen der Prozeß gemacht werden, die sich an den Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Kurden schuldig gemacht haben. Unter den gegebenen Umständen ist es allerdings kaum zu erwarten, daß Öcalan einen fairen Prozeß erhält.
Vollkommen unangebracht und schädlich sind die gewalttätigen Proteste von PKK Anhängern auf Deutschlands Straßen und Plätzen. Daß dabei vier junge Menschen sterben mußten ist eine besondere Tragödie. Solche Aktionen wecken keine Sympathien für die Kurden, sondern schaden dem Ansehen aller „Ausländer‘, weil viele Menschen zu Pauschalisierungen neigen. Es wäre in dieser Situation vollkommen unverantwortlich und unsinnig die hier friedlich lebenden Türken zu Aktionen gegen Kurden aufzurufen. Es gibt keinen Konflikt zwischen dem türkischen Volk und dem kurdischen Volk. Dementsprechend können wir als islamische Gemeinschaft, die dem Frieden verpflichtet ist, weder jetzt noch in der Zukunft in irgendeiner Form zu Aktionen aufrufen, durch die die Lage eskalieren würde. Es gibt kein wie auch immer geartetes „Aktionsbündnis zur Schaffung eines propagandistischen Gegengewichtes gegen die PKK‘, an dem wir in irgendeiner Form beteiligt sind. Einige Leute scheinen zu vergessen, daß wir eine islamische Organisation sind, der Muslime vieler in der Türkei lebender Ethnien, unter anderem eben auch viele Kurden , angehören. Wir haben für uns längst herausgefunden, daß unser gemeinsamer Glaube ein einigendes Band des Friedens ist. Kurden und Türken sind schließlich seit Jahrhunderten Brüder im Glauben.‘