Pressemitteilung
IGMG begrüßt Durchsuchungen bei mutmaßlichen Verfassern von Drohbriefen
09. Oktober 2019„Muslime sind aufgrund zahlreicher traumatischer Erfahrungen in den vergangenen Jahren –Moscheebrände, NSU – stark verunsichert. Es ist Angelegenheit der Politik und den Sicherheitsbehörden, ihnen ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind Durchsuchungen in vier Bundesländern gegen mutmaßliche Verfasser von Drohbriefen, die im Juli und in Folgemonaten unter anderem an Moscheen adressiert waren. Bekir Altaş weiter:
„Die Verunsicherung unter Muslimen ist nach wie vor groß. Islamfeindlichkeit wird im Alltag, auf der Arbeit, in der Bahn oder auch in der Moschee immer sichtbarer. Nach wie vor sind Moscheegemeinden bundesweit in höchster Alarmbereitschaft, aus Angst vor gewalttätigen Übergriffen. Das darf nicht zu einem Dauerzustand werden. Derweil werden die Täter immer dreister und ihre Gewaltbereitschaft steigt.
Deshalb ist es zwingend erforderlich, dass islamfeindlich und alle sonstigen politisch oder rassistisch motivierten Straftaten mit aller Härte verfolgt und geahndet werden. Der Rechtsstaat muss wehrhaft sein. Es ist dringend erforderlich, Muslimen ihre Verunsicherung zu nehmen und ihnen nach traumatischen Erfahrungen wie dem NSU-Komplex oder den zahlreichen Moscheebränden in den vergangenen Jahren wieder ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln.
Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Durchsuchungen in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Innenministerien und Sicherheitsbehörden stehen in der Pflicht, noch mehr Anstrengungen zu unternehmen bei der Bekämpfung von politisch und rassistisch motivierten Straftaten – unabhängig davon, von wem sie ausgehen und wen sie treffen.“