Freitagspredigt

Hutba zum Ramadanfest 2013

08. August 2013

Verehrte Muslime,

wir danken Allah, dass wir das Ramadanfest noch einmal erleben dürfen. Alhamdulillâh. Danke für diese Zeit der Barmherzigkeit, Vergebung und Gnade. Nun beginnt der erste Tag des Ramadanfestes. Wir dürfen wir uns freuen. Denn im Ramadan haben wir gefastet, gebetet und gespendet – so wie es Allah von uns erwartet.

Verehrte Geschwister,

im Ramadan haben wir einen Monat lang gegen Hunger, Durst und unsere schlechten Gewohnheiten angekämpft. Kurzum: Wir haben gegen unser Ego angekämpft und werden nun mit den freudenreichen Festtagen belohnt. Unsere Geduld hat gesiegt. Wir haben geschwiegen, um üble Nachrede zu vermeiden. Als wir Hunger und Durst bekamen, haben wir an die Armen und Hungernden gedacht und uns vorgestellt, wie es ihnen wohl geht. Wir haben versucht, das Leid der Hungernden, Bedürftigen und Waisen zu lindern. Wir haben uns als Ziel gesetzt, ihnen eine Freude zu machen.

Wir Muslime haben uns in dieser Zeit bemüht, das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Obwohl er in diesem Jahr teilweise in die Sommerferienzeit fiel, haben wir uns zahlreich in den Moscheen zusammengefunden, um zu beten und unsere Geschwister zu treffen.

Während wir versuchen, das Ramadanfest in einer ihm gebührenden Weise zu verbringen, leiden unsere Geschwister in aller Welt. Sie können unsere Freude nur schwer teilen. Als eine Gemeinschaft, die sich ihrer Verantwortung gegenüber den Muslimen überall auf der Welt bewusst ist, haben wir versucht, diesen Menschen mit den Spenden ihrer muslimischen Geschwister in Europa zu helfen. Auch in diesen Tagen setzten wir diese Hilfe fort, damit wir ihre Not zumindest etwas lindern können. Während auf der einen Seite die Kämpfe in Syrien und anderen Teilen der Welt weitergehen, sehen sich die Muslime in Europa erneut mit rassistischen und diskriminierenden Äußerungen konfrontiert.

Möge Allah uns das baldige Ende der dieser Konflikte erleben lassen. Mögen die Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen ein Ende nehmen. Und möge das Ramadanfest, das von allen Muslimen auf der Welt begangen wird, egal welche Sprache sie sprechen, welcher  Nationen sie angehören, in welchem Alters sie und welcher Kultur sie entstammen, zur Barmherzigkeit und Gnade für die Menschen werden.

Verehrte Muslime,

der Ramadan hat uns ermöglicht, von schlechten Gewohnheiten abzulassen und unsere guten Charaktereigenschaften zu stärken. Unsere Aufgabe ist es nun, diese Eigenschaften zu bewahren und durch unsere Gottesdienste zu stärken. Schließlich hat unser Prophet Muhammad (s) gesagt: „Der bei Gott am meisten geschätzte Gottesdienst ist der dauerhafte, auch wenn er wenig ist.“ (Buchârî, İmân, 32) Und im Koran heißt es: „…diene deinem Herrn, bis der Tod zu dir kommt.“ (Sure Hidschr, [15:99])

Verehrte Geschwister,

auch heute besteht noch die Möglichkeit die Zakat und die Fitr-Abgabe zu zahlen. Genauso kann man sich auch noch an der Spendenaktion zugunsten unserer Geschwister weltweit beteiligen, die wir in der Kadr-Nacht durchgeführt haben. An diesem großen Festtag sollten wir Streitigkeiten vergessen, Freundschaften erneuern, Geschwisterlichkeit pflegen und unsere Verwandten besuchen. Die Älteren sollten dabei den Jüngeren ein Vorbild sein, um auf diese Weise die Traditionen des Ramadanfesttages fortzuführen.

In diesem Sinne gratulieren wir unsere Geschwister hier in der Moschee, ihren Familien und Verwandten sowie allen unseren Glaubensgeschwister auf der Welt zum Ramadanfest. Möge uns Allah noch viele solche Tage erleben lassen!

IGMG Irschadabteilung

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