Freitagspredigt

Hutba: Wohlstand – Gabe und Prüfung zugleich

17. Mai 2013

Verehrte Muslime,

wir leben in einer der wohlhabendsten Regionen der Welt. Natürlich gibt es auch hierzulande Armut. Doch während wir ein relativ gutes Leben führen können, leiden in anderen Teilen der Welt Millionen Menschen an Hunger, Krankheiten und Katastrophen. 

Reichtum ist eine große Gabe, aber zugleich eine schwere Prüfung. Wichtig ist, es für das Richtige auszugeben und auf diese Weise Gutes sowohl für das Diesseits als auch für unser Jenseits (Âchira) zu tun. Wenn wir das nicht tun, wird Reichtum im Diesseits und im Jenseits zur Last und führt zu Leid. Dies wird im Koran folgendermaßen beschrieben: „Und spendet von dem, was wir euch gaben, bevor zu einem von euch der Tod kommt und er ruft: »O mein Herr! Wenn du mir nur für eine kleine Weile Aufschub gewähren wolltest, so würde ich Almosen geben und so zu einem der Rechtschaffenen werden!«“ (Sure Munâfikûn, 63:10)

Unser Prophet Muhammad (s) beschreibt unseren Schöpfer als schön, rein und großzügig, der es mag, wenn seine Geschöpfe ebenfalls großzügig sind. Also sollten wir dementsprechend handeln und unser Vermögen und unseren Reichtum mit den Armen und Bedürftigen teilen.

Liebe Geschwister,

wenn wir von Reichtum sprechen, meinen wir natürlich nur das rechtmäßig (halal) erworbene Vermögen. Vermögen und Besitztümer, bei denen nicht auf „halal“ oder „haram“ geachtet wird, stellt für das Diesseits und das Jenseits eine große Gefahr dar. Unser Verdienst muss der islamischen Ethik im Allgemeinen und der Handelsethik im Besonderen entsprechend sein. Allah kann jede Sünde vergeben, aber nicht die Missachtung der Rechte Anderer. Wer sein Einkommen auf rechtmäßige Weise verdient, der wird davor zurückschrecken, sein Geld zu verschwenden und ein Leben in Luxus zu führen. Während auf der Welt so viele Menschen Hunger und Durst erleiden und in Armut leben, sollte ein Muslim kein luxuriöses Leben führen.

Verehrte Muslime,

was wir tun sollen, beschreibt Allah (t) im Koran so: „Und suche mit dem, was dir Allah gegeben hat, die künftige Wohnung, ohne deinen Anteil an dieser Welt zu vergessen. Und tue Gutes, so wie Allah dir Gutes tat, und stifte kein Verderben auf Erden; siehe, Allah liebt nicht die, welche Unheil stiften!“ (Sure Kasâs, 28:77) Möge Allah uns zu denen zählen, die ihr Leben auf erlaubtem Wege bestreiten und es auf dieselbe Weise ausgeben.

IGMG Irschadabteilung

Notiz: Der IGMG Hilfs- und Sozialverein Hasene hat unter dem Motto „Ramadan ist Segen“ die Ramadan-Hilfskampagne 2013 gestartet. Im Rahmen der Kampagne werden Hilfspakete in insgesamt 25 Ländern sowie 25 Provinzen der Türkei verteilt, unter anderem auch an Waisenkinder. Die Kampagne ermöglicht uns, Menschen in weit entfernt liegenden Ländern zu helfen und die Iftâr- und Sahûr-Mahlzeiten von Zehntausenden zu bereichern. Unterstützen auch Sie den Verein Hasene und lassen Sie die Bedürftigen und Unterdrückten nicht allein.

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