Freitagspredigt
Hutba: Verantwortung gegenüber den Eltern
21. September 2016Verehrte Muslime!
Leider gibt es Menschen, die ihre Eltern schlecht behandeln. Aber es gibt auch das genaue Gegenteil. Leider gibt es auch Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen. Aber die Zahl der Kinder, die ihre Eltern nicht respektieren, ist sicherlich höher.
Dabei sind wir doch verpflichtet, unsere Eltern respektvoll zu behandeln. Denn im Koran heißt es: „Dein Herr hat bestimmt, dass ihr ihn alleine anbeten sollt und dass ihr gegen eure Eltern gütig seid, auch wenn der eine von ihnen oder beide bei dir ins hohe Alter kommen. Sag daher nicht ‚Pfui!’ zu ihnen und schelte sie nicht, sondern rede mit ihnen auf ehrerbietige Weise. Und bedecke sie demütig mit den Flügeln der Barmherzigkeit und bitte: ‚O mein Herr! Erbarme dich beider so (barmherzig), wie sie mich aufzogen, als ich klein war!’“[1]
Liebe Geschwister!
Der Koranvers sollte uns zum Nachdenken bringen. Denn der göttliche Befehl, die Eltern gut zu behandeln, steht im selben Vers wir das Verbot von Schirk. Hier liegt eine große Verantwortung für uns.
Zur Verantwortung der Kinder gegenüber den Eltern gehört vor allem, nicht mit ihnen zu streiten und gut für sie zu sorgen. Man soll sie freundlich und höflich behandeln. Wenn sie alt werden, müssen wir uns so fürsorglich und liebevoll um sie kümmern, wie sie auch uns beschützt haben, als wir klein waren.
Verehrte Muslime!
Eine Voraussetzung dafür, das Wohlwollen Allahs zu erlangen, ist es, gut für unsere Eltern zu sorgen. Die Fürsorge für die Eltern darf aber nicht allein auf Geld reduziert werden. Alles, womit wir das Wohlwollen unserer Eltern, ihre Zufriedenheit erlangen, ist gut – sei es ein Lächeln, nach ihrem Befinden zu fragen oder sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern.
Liebe Geschwister!
Wir sollten unter allen Umständen vermeiden, unsere Eltern zu kränken oder ihre Ehre und ihr Ansehen zu schmälern. Unser ständiges Duâ sollte lauten: „O mein Herr! Erbarme dich beider so (barmherzig), wie sie mich aufzogen, als ich klein war.“
[1] Sure Isrâ, 17:23-24