Freitagspredigt

Hutba- Unser Prophet (saw) mit den Worten seiner Enkel

13. April 2007

Verehrte Muslime,
in dieser Hutba möchten wir unseren Propheten (saw) nach den Überlieferungen von seinen beiden Enkeln Hassan und Hussein (ra) beschreiben: Hassan (ra) erzählt: „Ich habe Hind b. Ebi Hale über meinen Großvater befragt, denn er war bekannt für seine authentischen Personenbeschreibungen. Er antwortete mir: „Er (der Prophet Muhammed) begrüßte als Erster die Leute, denen er begegnete. Der Gesandte Allahs war stets bedrückt und nachdenklich. Er hat niemals die Ruhe und das Wohlbefinden genossen. Er redete nichts Nutzloses und sein Schweigen hielt länger an. Er sagte kurze, bedeutende und tief durchdachte Worte. Er sprach bedächtig und seine Worte waren ausgewählt. Der Gesandte Allahs war von Natur aus imposant und beeindruckend. Er war weder grob noch schwach. Er sah alles Gute – auch wenn es Kleinigkeiten waren- hoch an. Er regte sich nicht wegen profanen Dingen auf. Doch Angriffe gegen das Rechte konnte er nicht ausstehen und ließ sich nicht beruhigen, bis Gerechtigkeit einkehrte. Wegen persönlichen Angelegenheiten schürte er weder Zorn noch Rache. Wenn er verärgert war, wandte er sein Gesicht ab und wenn er glücklich war, schloss er seine Augenlieder. Sein Lachen war immer ein Lächeln und wenn er lächelte reihten sich seine Zähne wie weiße Perlen auf.“

Hassan (ra) sagte: „Als ich diese Beschreibung meinem Bruder Hussein (ra) erzählte, sah ich, dass er sich schon vor mir über unseren Großvater erkundigt hatte. Er hatte sogar über seine Ein und – Ausgänge; über sein Sitzen und Aufstehen gefragt. Es blieb nichts aus, was er nicht gefragt hatte.“

Jetzt hören wir von Hussein (ra) die Beschreibung unseres Propheten (saw).

Er sagt: „Ich fragte meinen Vater Ali b. Talib: „Was hat der Prophet getan, als er in sein Haus eintritt? Er antwortete: „Der Gesandte Allahs teilte seine Zeit dann in drei auf; ein Teil für die Anbetung Allahs, ein Teil für seine Familie und ein Teil für sich. Die Zeit, die er für sich eingeteilt hatte, verbrachte er mit anderen Menschen und erfüllte ihre Wünsche. Er kümmerte sich um ihre Belange und half ihnen bei ihrer Arbeit. Er teilte seine Meinungen und Ansichten mit den Menschen und beantwortete ihre Fragen. Er sprach: „Die hier Anwesenden mögen diese den anderen weiterleiten. Und wer nicht in der Lage ist, mich um Hilfe zu bitten, denen sollt ihr zu Hilfe kommen. Denn, wenn jemand die Arbeit eines anderen erleichtert, dem wird Allah teala bis zum jüngsten Tage Kraft und Rückgrat verleihen.“ Wenn jemand zu ihm kam und Gutes erhoffte, verließ er seine Gegenwart nicht ohne Gutes zu erfahren und zu speisen.“

Liebe Brüder und Schwestern,
Hussein (ra) fuhr fort: „Ich fragte meinen Vater, was der Prophet getan hat, als er sein Zuhause verließ? Er sagte: „Der Gesandte Allahs schloss seinen Mund gegen unnützliche Worte, er suchte die Sympathie des Volkes und verletzte niemanden. Er pflegte es, zu lächeln und begegnete den Menschen mit gutem Temperament und Wesen. Wenn er seine Freunde vermisste, fragte er nach ihnen und informierte sich über die Probleme des Volkes. Er förderte das Nützliche und Gute und kritisierte das Schlechte. Er gab nichts Preis vom Rechten und verurteilte die Ungerechtigkeit. In seinen Augen war derjenige der Beste, der dem Volk am meisten diente und nützlich war.“

Hussein (saw) fügte hinzu: „Der Gesandte Allahs pries den Herrn beim Sitzen und beim Aufstehen. Bei einer Sitzung, setzte er sich dorthin wo er einen freien Platz fand. Er lobte seine Sitznachbarn mit Komplimenten. Und jeder dachte, dass der Prophet (saw) ihn am meisten liebte. Wenn jemand von ihm etwas wollte, gab er es ohne zu zögern. Seine Sitzungen waren mit Wissen, Geduld, Sicherheit und Ehrfurcht erfüllt.

In seiner Gegenwart sprach man nicht mit hoher Stimme. Er spielte nicht mit der Ehre anderer und sprach nicht über die Schwächen anderer. Er war jedem gegenüber bescheiden und einfach. Er respektierte die Großen und war zärtlich gegenüber den Kleinen. Er beschützte die Fremden und half den Bedürftigen. Er war weder streng noch schroff. Er brüllte und fluchte nicht und machte keine unangemessenen Streiche.

Er brach nicht die Hoffnung anderer; bemängelte und diffamierte niemanden; stöberte nicht in Privatsphären und lästerte nicht über andere. Wenn er sprach, hörten die anderen ihm zu ohne sich zu bewegen, sodass ein Vogel auf ihren Köpfen stehen könnte; wenn er schwieg, schwiegen auch die anderen und redeten nicht bis er das Wort eröffnete. Er lachte und wunderte sich mit seinen Freunden. Er unterbrach nicht das Wort seiner Freunde und hörte ihnen geduldig zu. Wenn jemand Ungerechtes und Unwahres redete, verbesserte er ihn oder stand auf und verließ die Gemeinde.“

(El-Bidâye, c. VI, shf. 33, El-Müstedrek, c. III, shf. 640, Kenzü’l-Ummâl, c. V, shf. 32, El-İsâbe, c. III, shf. 611)

Wir danken Allah teala dafür , dass wir der Gemeinde eines solch edlen Propheten angehören und bitten Allah um seine Fürbitte“¦

IGMG Irschad-Abteilung

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