Freitagspredigt

Hutba – Ramadan für Kinder

27. Juli 2012

Verehrte Muslime,

unsere Kinder sind eine Quelle der Freude für uns Eltern. Gleichzeitig ist ihre Erziehung eine Herausforderung, gar Prüfung für uns. Es ist eine unserer wichtigsten Aufgaben, sie zu Menschen mit einem guten Charakter zu erziehen. Ihnen Gutes zu vermitteln wird sowohl im Diesseits als auch im Jenseits (Âchira) Bestand haben. Denn über die Erziehung unserer Kinder sagte unser Prophet (saw): „Ein Vater kann seinem Kind nichts wertvolleres hinterlassen, als eine gute Erziehung.“ (Tirmizî, Birr, 1953). Mit diesen Worten hat er uns darauf aufmerksam gemacht, unsere Kinder in bester Weise auf das Diesseits und Jenseits vorzubereiten. So stellt sich uns die Frage, was wir, vor allem im Ramadan, unseren Kindern geben können. Was können wir tun, damit sie den Ramadan lieben und er ihnen als eine unvergessliche Zeit in Erinnerung bleibt?

Verehrte Geschwister,

wir befinden uns in einer Zeit, in der die Menschen immer egoistischer werden und deshalb auch immer mehr vereinsamen. Vor diesem Hintergrund ist gerade der segenvolle Ramadan eine Gelegenheit, unseren Kindern auf praktische Weise zu zeigen, wie schön es ist, eine Familie zu sein und mit Freunden und Verwandten zusammen zu kommen. Der Ramadan und besonders die Festtage bieten uns hierbei eine gute Möglichkeit, an diese Botschaften zu erinnern und unsere Beziehung zu unseren Mitmenschen zu stärken. Besonders durch das Zusammenkommen mit unseren Bekannten, das İftar-Essen, die gemeinschaftlichen Gebete und die täglichen Koranlesungen wachsen wir alle stärker zusammen.

Demnach sollten wir unsere Kinder im Ramadan für die besonderen Gottesdienste und Traditionen begeistern und Zuhause für eine festliche Atmosphäre sorgen, so als sei der Prophet (saw) bei uns zu Gast. Um diese Stimmung aufkommen zu lassen, können wir beispielsweise zusammen mit unseren Kindern unser Zuhause für den Ramadan schmücken und den „Geburtsmonat“ der Offenbarung feiern, da die Herabsendung des Korans ja im Ramadan begann.

Zudem können wir unseren Kindern auch ab einem gewissen Alter erlauben, an Wochenenden oder Feiertagen bis zu einer bestimmten Zeit des Tages zu fasten, um ihnen das Fasten näher zu bringen. Später zum Fastenbrechen können wir ihnen dann ihre Lieblingsgerichte zubereiten. Falls zum İftar-Essen Gäste eingeladen sind, können wir das Essen auch zusammen mit unseren Kindern vorbereiten und ihnen hierdurch zeigen, wie wichtig ihre Mitwirkung und die Zubereitung des İftar-Essens in diesem gesegneten Monat ist. Schließlich sollten wir sie zum Ramadanfest reichlich beschenken, sei es mit neuen Kleidern oder anderen Dingen, um ihnen eine Freude zu bereiten. Durch all diese Bemühungen, können wir dafür sorgen, dass unsere Kinder sowohl Gefallen am Fasten bekommen als auch wunderschöne und unvergessliche Momente mitnehmen.

Verehrte Muslime,

unsere Kinder wurden uns von Allah anvertraut. Demnach ist es unsere Verantwortung, sie zu guten und verantwortungsbewussten Muslimen heranzuziehen. Hierbei müssen wir uns stets über unsere Rolle als Vorbild bewusst sein und sie barmherzig und liebevoll behandeln. Denn nur ein Kind, das Liebe  erfährt, kann diese auch anderen geben.

Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Damit wir ihnen Gutes mit auf ihren Lebensweg geben können, müssen wir unseren Herrn bei ihrer Erziehung stets um Beistand bitten. Möge Allah uns und unsere Nachkommen nicht vom rechten Weg abbringen.

IGMG Irschadabteilung

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