Freitagspredigt
Hutba – Halal leben
02. März 2012Verehrte Muslime,
das Wort „halal“ benutzen wir im Alltag oft nur für Lebensmittel, die den Geboten des Islams entsprechen. Doch sehen wir den Islam als Ganzes, dann beschränkt sich halal nicht nur auf unser Essen. Alles in unserem Leben sollte halal sein. Nicht nur unser Essen und Trinken, sondern auch unser Verdienst, unsere Arbeit, unser alltägliches Leben und unsere Ausgaben müssen halal sein.
Deshalb sollten wir so zum Beispiel so arbeiten, dass wir unseren Lohn wirklich verdienen. Dies ist der erste Schritte hin zu einem Leben, das halal ist. Viele Koranverse und Hadithe machen uns darauf aufmerksam, dass der Verdienst auf erlaubtem Wege, genau so wichtig ist, wie die Gottesdienste (Pl. Ibadât). „O ihr, die ihr glaubt! Esst von den guten Dingen, mit denen wir euch versorgen, und dankt Allah, so ihr ihm dient“ (Sure Bakara, [2:172]), heißt es im Koran. Und eine Überlieferung unseres Propheten Muhammad (saw) besagt: „Das Streben nach dem Erwerb des Lebensunterhalts ist ebenso eine Pflicht wie die Gottesdienste.“ (Abdullah ibni Masûd, Bayhâkî, Mischkat)
Geschätzte Geschwister,
um ein Leben zu führen, das halal ist, sollten wir die uns durch den Koran und die Sunna gegebenen Grenzen nicht übertreten. Wie auch der Gesandte Allahs sagt: „Das Erlaubte (Halal) ist deutlich und auch das Unerlaubte (Haram) ist deutlich.“ Ganz gleich, ob es in unserem Zuhause ist, bei der Arbeit, in der Öffentlichkeit, bei jeglichen zwischenmenschlichen Beziehungen, sprich in jeder Lebenssituation gilt es, sich an diese Grenzen zu halten.
Halal ist nicht einfach nur ein Etikett auf unseren Lebensmitteln, sondern eine Lebensweise. Wenn wir dies begreifen, verstehen wir auch die Tiefe der Worte des Propheten Ibrahîm (as): „[„¦] „šSiehe, mein Gebet, mein Gottesdienst, mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten. Er hat keine Teilhaber. So ist es mir geboten worden, und ich bin der erste der Gottergebenen.“ (Sure An’âm, [6:162-163])
Verehrte Muslime,
wenn wir ein Leben im Einklang mit dem Wohlgefallen Allahs anstreben, werden wir uns natürlich bemühen, es zu führen, dass es halal ist. In diesem Sinne müssen wir gerecht handeln, bedürftige Menschen unterstützen, unseren Kindern eine gute Erziehung und Bildung ermöglichen; kurz, ein Leben führen, das durch und durch halal ist. Ebenso gilt es, sein Wort zu halten, seine Mitmenschen gut zu behandeln, anderen niemals Schaden zuzufügen, geschweige denn dies zu wünschen.
Hiervor werden wir im Koran wie folgt gewarnt: „O ihr Menschen! Esst von dem, was auf Erden erlaubt und gut ist, und folgt nicht den Fußstapfen Satans; siehe, er ist euch ein offenkundiger Feind.“ (Sure Bakara, [2:168]) „[„¦] übertretet auch nicht. Siehe, Allah liebt nicht die Übertreter.“ (Sure Mâida, [5:87])
IGMG-Irschadabteilung