Freitagspredigt
Hutba: Hadsch – Einladung Allahs
29. Juni 2017Verehrte Muslime!
Der Ramadan, die Kadr-Nacht und die Festtage sind nun vorbei. Inschallah konnten wir diese wertvolle Zeit gut nutzen. Vor uns liegt nun die Hadsch-Saison. Der Hadsch ist eine Einladung Allahs. Im Koran heißt es: „Siehe, das erste für die Menschheit errichtete Haus war das in Mekka – gesegnet und eine Leitung für alle Welt, wo es klare Zeichen gibt, wie die Stätte Abrahams. Wer es betritt, ist sicher. Und der Menschen Pflicht gegenüber Allah ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer immer dazu in der Lage ist. Wer aber ungläubig ist – wahrlich, Allah ist auf nichts in aller Welt angewiesen.“[1]
Der Hadsch ist eine der Säulen des Islams und eine einmalige Ibâda. Stellt euch eine Ibâda vor, die nur einmal im Leben verrichtet werden muss, die aber für ein ganzes Leben reicht. Diese einmalige Ibâda ist der Hadsch.
Liebe Geschwister!
Gelobt sei Allah, dass er uns die Möglichkeit gibt, diese Pflicht zu erfüllen. Ein Teil von uns hat diese gesegnete Reise schon angetreten, andere haben sie noch vor sich. Der Hadsch ist eine Ibâda, bei dem wir dem Ruf Allahs folgen. Bevor wir bestimmte Orte besuchen, legen wir das Ihrâm-Gewand an und verzichten auf viele Dinge, die uns normalerweise erlaubt sind. Wir fügen keinem Menschen, Tier und keiner Pflanze Schaden zu. Und wenn doch, müssen wir eine Entschädigung zahlen. Menschen aus aller Welt bezeugen dort ihren Glauben an Allah. Die Männer tragen weiße Tücher, als Zeichen dafür, dass nichts auf der Welt zwischen uns und der Hingabe an Allah steht.
Verehrte Muslime!
Wenn wir für den Hadsch bereit sind, sollten wir ihn nicht aufschieben, denn vielleicht finden wir in Zukunft keine Gelegenheit mehr dazu. Deshalb sollten wir der Einladung Allahs sobald wie möglich folgen. Denn wie schön wäre es doch, wenn wir die Kaaba umrunden und direkt vor ihr beten könnten.
Liebe Geschwister!
Während des Hadsch sprechen wir ein besonderes Gebet: die Talbiyya. Die Bedeutung der Talbiyya zeigt schon, wie wichtig der Hadsch ist. Abdullah ibn Umar (r), ein junger Prophetengefährte und Rechtsgelehrter, überlieferte die Talbiyya unseres Propheten mit folgendem Wortlaut: „Hier bin ich, o Allah, hier bin ich. Hier bin ich, es gibt keinen Teilhaber neben dir, hier bin ich. Alles Lob, alle Gnade sind dein, und alle Herrschaft. Es gibt keinen Teilhaber neben dir.“[2]
Verehrte Muslime!
Wenn wir uns auf den Weg zum Hadsch machen, wie Allah es geboten hat, wenn wir seine Einzigartigkeit verstehen, und erkennen, dass wir sonst keinem zu Dank verpflichtet sind, dann haben wir begriffen, was es heißt ein Muslim zu sein. Deshalb ist der Hadsch eine Ibâda, die für ein ganzes Leben reicht. Es kann keinen größeren Lohn dafür geben als Allahs Wohlwollen.
Möge Allah unseren Geschwistern, die den Wunsch haben, den Hadsch zu erfüllen, dies bald ermöglichen.
[1] Sure Âli Imrân, 3:96
[2] Muslim, Hadsch, 21; Hadith Nr. 1184/1