Freitagspredigt
Ehebruch
07. November 2014Verehrte Geschwister!
Heute widmen wir uns der Frage, wie man sich vor Dingen schützen kann, die zu Ehebruch (Zina) führen können.
Verehrte Muslime!
In der heutigen Zeit verlieren Werte wie Anstand, Moral, Ehre und Selbstbeherr-schung zunehmend an Bedeutung, auch die Grenzen im Umgang der Geschlechter miteinander werden verwischt. Wer diese Grenzen dennoch bewahren will, stößt oft auf Ablehnung. Insbesondere Jugendliche sind durch obszöne Fernsehsendungen, Reklame und über das Internet einer permanenten Versuchung ausgesetzt.
Männer und Frauen werden zu üblen Dingen eingeladen, zu denen schon Zulayha Yûsuf (a) zu verführen versuchte. Ein Muslim jedoch wird sich gegenüber diesen Versuchungen, die leider allgegenwärtig geworden sind, genauso verhalten, wie Yûsuf (a) es tat: Er wird sich von ihnen fernhalten und Allah um Hilfe bitten.
Liebe Gemeinde!
Am Beispiel Yûsufs (a) zeigt uns unser Herr das richtige Verhalten gegenüber jeglicher Art der Einladung zu Ehebruch. Auch wir sind aufgefordert, zu flüchten! Viel wichtiger ist aber, dass wir uns, wie Allah es befiehlt, vor allem schützen, das zu Ehebruch führen könnte.
Verehrte Muslime!
Allah sagt: „Und kommt dem Ehebruch nicht nahe. Das ist fürwahr etwas Schändliches und ein übler Weg.“ Der wichtigste Punkt, auf den wir in diesem Vers achten müssen, ist der Ausdruck „haltet euch fern“. In Bezug auf Ehebruch gibt es keinen erlaubten Bereich für das Sammeln von Erfahrungen! Denn Ehebruch birgt eine große Gefahr, sowohl für die Moral des einzelnen Menschen, als auch für die Gesellschaft und ihre sozialen Strukturen.
Es ist deshalb notwendig, dass wir als Muslime die Grenzen einhalten, die Allah uns hier setzt, denn sie dienen unserem eigenen Schutz. In einem Hadith sagt unser Prophet Muhammad (s): „Das, wovor ich mich für euch am meisten fürchte, ist der Ehebruch.“ Wir müssen uns also von allem abwenden, was zu Ehebruch führen könnte, seien es Worte, Blicke, Bilder oder die Umgebung.
Liebe Geschwister!
Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, unseren Kindern ein geschütztes Umfeld zu schaffen, in dem sie ein Bewusstsein dafür entwickeln können, dass Allah ihnen Verantwortung für diese Welt aufgetragen hat. Denn eines der größten Probleme unserer Jugendlichen ist der Mangel an Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und ein Gefühl der Nutzlosigkeit. Dies schwächt den Willen, bestimmte Grenzen nicht zu überschreiten. Wir sind deshalb aufgefordert, unseren Kindern Wege zu einer eigenen Identität zu zeigen. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir sie an jene Quelle heranführen, aus der sich auch das Bewusstsein Yûsufs (a) speiste.
[1] Sure Isrâ, 17:32
[2] Dschâmi as-Sagîr, Hadith Nr. 2193