Freitagspredigt
Hutba – Die universelle Botschaft des Korans (2)
02. März 2007Verehrte Muslime,
wir werden in dieser Hutba mit dem Thema „die universelle Botschaft des Korans“ fortfahren. Der Koran ist ein Buch, das Antworten zu Fragen und Probleme der heutigen, ständig wachsenden und sich verändernden Welt bereit hält. Obwohl es vor 1400 Jahren offenbart wurde, beinhaltet es Prinzipien und Grundsätze für die Bedürfnisse der Menschen in diesem Zeitalter. Wenn wir diese Grundsätze gut analysieren, wird uns auffallen, dass sie auf alle Zeiten anwendbar sind. In dieser Hutba werden wir fünf dieser Grundregeln etwas näher ausführen.
Liebe Geschwister,
diese universellen Prinzipien sind folgende:
- arbeiten,
- gerecht sein,
- aufrichtig sein,
- das Wort halten,
- das Anvertraute bewahren.
Das Arbeiten ist ein permanentes Gesetz von Allah teala. Im Koran zeigt uns dieser Vers die Bedeutung der Arbeit: „Und dass der Mensch nur empfangen wird, worum er sich bemüht; Und dass (die Frucht) seines Bemühens sichtbar werden wird; Und dass er dann mit vollem Lohn dafür belohnt werden wird„¦“ [53:39] [53:41]
Diese Verse zeigen uns, dass der Fortschritt und das Glück im Diesseits und im Jenseits nur durch Arbeit und Bemühung möglich ist.
Der Islam basiert auf Gerechtigkeit. Loyalität, Rechtschaffenheit, Einhaltung des Gleichgewichts, Beständigkeit und Objektivität sind unverzichtbare menschliche und soziale Werte. Der Koran befiehlt die absolute Gerechtigkeit. In diesem Zusammenhang werden keine Unterschiede zwischen gläubig, ungläubig, fern, nah oder arm und reich gemacht. Unser Herr sagt im Koran: „“¦Und seid gerecht bei der Aussage (vor Gericht), wäre es auch gegen einen Verwandten“¦“ [6:152]
„O ihr, die ihr glaubt! Tretet für die Gerechtigkeit ein, wenn ihr vor Gott Zeugnis ablegt, und sei es gegen euch selber oder euere Eltern und Verwandten. Handele es sich um arm oder reich, Allah steht euch näher als beide. Und überlasst euch nicht der Leidenschaft, damit ihr nicht vom Recht abweicht. Wenn ihr (das Recht) verdreht oder euch (von ihm) abkehrt, siehe, Allah weiß, was ihr tut.“ [4:135]
Verehrte Brüder und Schwestern,
ein anderer Grundsatz des Korans ist die Ehrlichkeit. Dazu heißt es im Koran: „Sei daher aufrecht, wie es dir und denen aufgetragen wurde, die sich mit dir bekehrten, und überschreitet nicht das Maß. Fürwahr, Er sieht, was ihr tut.“ [11:112]
Der nächste Grundsatz ist, das Versprechen zu halten. Das Wort zu halten bedeutet: eine Verbindlichkeit oder einen Vertrag einzuhalten. Gleich ob das Versprechen dem Herrn gegenüber oder den Menschen gegenüber ist, der Mensch ist verpflichtet, es einzuhalten. Denn unser Herr sagt: „O ihr, die ihr glaubt! Haltet euere Verträge“¦.“ [5:1]
„Wer jedoch seiner Verpflichtung nachkommt und gottesfürchtig ist „” wahrlich, Allah liebt die Gottesfürchtigen.“ [3:76]
„Und bleibt dem Vermögen der Waise fern, außer zu ihrem Besten, bis sie das Alter der Reife erlangt hat. Und haltet die Verträge. Siehe, für Verträge werdet ihr zur Rechenschaft gezogen.“ [17:34]
Der letzte der fünf Grundsätze des Korans ist, das Anvertraute gut zu bewahren. Grundsätzlich ist das Anvertraute „ein Gegenstand, der einem zugetragen wurde, um es aufzubewahren“. Doch auch einige Wertgegenstände der Menschen, wie Körper, Seele und Hab und Gut, die ihm für eine bestimmte Zeit vom Herrn zur Verfügung gestellt werden, zählen dazu. Im islamischen Recht beinhaltet das Anvertraute auch alle Rechte und Pflichten, die der Mensch gegenüber seinem Herrn und den Lebewesen hat. Allah teala sagt dazu im Koran: „Siehe, Wir boten die Verantwortung den Himmeln und der Erde und den Bergen an, doch weigerten sie sich, sie zu tragen, und schreckten davor zurück. Der Mensch lud sie sich jedoch auf; denn er überschätzt sich und ist eingebildet.“ [33:72]
„Und die das ihnen anvertraute Vermögen bewahren und ihr Versprechen erfüllen“ [23:8]
In dieser Hutba haben wir einige Beispiele der Grundprinzipien aus den universellen Botschaften des Korans aufgeführt. Wenn diese Prinzipien sei es von Muslimen oder Nicht-Muslimen im alltäglichen Leben angewendet werden, wird die Gesellschaft, in der sie leben, Ruhe und Frieden finden. Falls die Menschen sich nicht an diese Prinzipien halten, werden sie, wie wir es heute sehen, hoffnungslos und unglücklich sein. Als Muslime müssen wir Vorreiter dieser Lebensweise sein und diese Grundsätze in unser Leben einführen. Denn das Gute an die Menschheit zu geben, ist unsere Aufgabe. Wir werden dieses Thema nächste Woche fortsetzten“¦
IGMG Irschad-Abteilung