Freitagspredigt
Hutba – Die universelle Botschaft des Korans (1)
23. Februar 2007Verehrte Muslime,
um der Menschheit den rechten Weg zu weisen und sie zur ewigen Glückseligkeit im Diesseits und im Jenseits zu führen, hat Allah teala die letzte göttliche Schrift, den Koran, offenbart. Seit vierzehn Jahrhunderten gibt der Koran Antworten auf jegliche Fragen und Bedürfnisse der Menschheit und wird es bis zum jüngsten Tag fortsetzen. Hauptsache der Mensch nimmt ihn an, liest ihn, versucht ihn zu begreifen und praktiziert seine Grundsätze in seinem Leben. Die Menschheit wird nicht irren, solange sie am Koran festhält, ihn richtig deutet, erfasst und ihn in sein Leben einbezieht. Denn der wahrhaftige und rechte Weg ist der Weg des Korans. Es ist das Wort Allah tealas und sein festes Seil- wer daran festhält wird nicht irregehen. In dieser Hutba werden wir die Grundprinzipien des Korans ansprechen. Es ist nicht möglich, dieses Thema in einer einzigen Hutba zu klären. Deshalb wird die Fortsetzung in den nächsten Wochen folgen.
Verehrte Geschwister,
zu Beginn möchten wir kurz den Koran vorstellen. Es ist das das Wort Allah taelas, das durch den Erzengel Gabriel (as) an unseren Propheten Muhammed (saw) gesandt wurde. Er wurde geradewegs überliefert und niedergeschrieben; das Lesen des Korans gilt als Gottesdienst und fängt mit der Eröffnungssure Al-Fatiha an und endet mit der Sura An-Nas.
Unser Prophet (saw) beschreibt den Koran folgendermaßen: „Im Buch Gottes, dem Koran, stehen die Geschichten über diejenigen vor euch, Botschaften von Leuten, die nach euch kommen werden und Urteile über die Sachen zwischen euch. Es ist ein Buch, welches das Richtige vom Falschen unterscheidet. Es spricht niemals bedeutungsloses. Es ist der feste Strick Allahs. Es ist die größte Lobpreisung. Es ist der gerade Weg. Schlechte Triebe können den Koran nicht von seinem Ziel abhalten. Gelehrte bekommen nie genug von ihm und Gottesfürchtige ermüden nicht an ihm. Er veraltet nicht durch wiederholtes Lesen.
Als die Dschinn ihn zum ersten Mal erhörten, sprachen sie sofort: „Wir haben einen wunderbaren Koran gehört. Er leitet zum rechten Weg. Wir glauben daher an ihn und stellen unserem Herrn niemals etwas zur Seite.“ [72:1] [72:2] Wer nach seinen Maßen redet, spricht die Wahrheit. Wer nach ihm handelt, gewinnt Lohn. Wer nach ihm urteilt, ist gerecht. Wer zu ihm ruft, ladet zum richtigen Weg ein.“ (Tirmizî, Fedâilü’l-Kur’an, 14; Dârimî, Fedâilü’l-Kur’an, 1)
Verehrte Muslime,
der Koran wurde für fromme Zwecke und wahre Ziele offenbart. Der Koran selbst deutet offen darauf hin, warum er gesandt wurde. Diese Verse sind eindeutige Beispiele dafür: „Alif. Lam. Mim. Dies Buch, daran ist kein Zweifel, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen“¦“ [2:1] [2:2]
„Ein segensreiches Buch sandten Wir auf dich herab, damit sie seine Verse bedenken und damit die Verständigen sich ermahnen lassen.“[38:29]
Das heißt, dass der Koran für die Gottesfürchtigen die Quelle der Rechtleitung ist. Die Menschen sollen darüber nachdenken und sich Gedanken darüber machen, damit sie Lehren daraus ziehen können. Mit anderen Worten verlangt der Koran von uns: dass wir ihn mit Verstand lesen, darüber nachdenken, ihn verstehen, ihn auffassen und eine Lebensweise unter seiner Anleitung führen. Diese Verse deuten auch auf die Ziele des Korans:
„Lies! Im Namen deines Herrn, Der erschuf – Erschuf den Menschen aus einem sich Anklammernden. Lies! Denn dein Herr ist gütig, Der durch die (Schreib-) Feder gelehrt hat – Den Menschen gelehrt hat, was er nicht wusste. [96:1] [96:2] [96:3] [96:4] [96:5]
„Siehe, Wir machten ihn zu einem arabischen Koran, damit ihr verstehenmöget.“ [43:3]
„Und die, welche kein Wissen haben, sagen: »Wenn doch nur Allah zu uns spräche oder du uns ein Zeichen brächtest!« Mit ähnlichen Worten sprachen die Leute vor ihnen (schon) so. Ihre Herzen sind einander ähnlich. Für Leute von Glauben zeigten Wir die Zeichen schon deutlich (genug).“ [2:118]
Unser Prophet (Friede sei mit ihm) weist uns auf die Wichtigkeit des Korans hin und lobt diejenigen, die den Koran lernen und ihn anderen lehren: “ Der beste von euch ist derjenige, der den Koran lernt und ihn anderen lehrt.“ Das Lehren und das Lernen beinhaltet sowohl das wörtliche Lesen als auch das Erlernen der Bedeutung und des Inhalts.
Verehrte Geschwister,
wie ich zuvor darauf hinwies, ist es unmöglich, alle globalen Grundsätze in einer Hutba zu erläutern. Deshalb werden wir in der nächsten Hutba mit dem Thema fortfahren. Doch bevor wir die heutige Hutba beenden, möchten wir noch auf einen Koranvers aufmerksam machen: “ (Wir entsandten sie) mit den deutlichen Beweisen und göttlichen Schriften. Und dir offenbarten Wir den Koran, damit du den Menschen erklärst, was ihnen hinabgesandt wurde, so dass sie es bedenken.“ [16:44]
IGMG Irschad-Abteilung