Freitagspredigt

Hutba: Die Moschee und die Gemeinschaft

13. April 2016 Koran Seite Tasbih Holz
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Verehrte Muslime!
Die Moschee ist im Islam von zentraler Bedeutung. Sie hat eine große Rolle in den ersten Jahren des Islams gespielt und ist seither das Zentrum des muslimischen Gemeindelebens. Die Moschee ist in erster Linie ein Versammlungsort. Dort treffen sich die Gläubigen zum fünfmaligen Gebet und zu den Freitags- und Feiertagsgebeten.

Die erste muslimische Gemeinde in Mekka hatte zuerst keinen besonderen Ort für das Gebet. Der Prophet verrichtete seine Gebete in der Umgebung der Kaaba oder Zuhause. Während der Hidschra nach Medina verbrachte der Gesandte Gottes einige Wochen in Kubâ nahe Medina. Dort begann er mit dem Bau einer Moschee. Über sie heißt es im Koran: „Wahrlich, es gibt eine Moschee, vom ersten Tag an auf Frömmigkeit gegründet; geziemender ist es, dass du in ihr stehst.“[1] Die Moschee in Kubâ ist die erste Moschee im Islam. Die zweite Moschee ist der Masdschid an-Nabawî, die der Prophet im Stadtzentrum von Medina erbaute.

Moscheen dienten anfänglich als Orte des Gebets und als Treffpunkt zu verschiedenen Anlässen. Wichtig ist auch, dass es in der Moschee vielfältige Bildungsangebote gibt.

Liebe Geschwister!
Im Koran heißt es: „Betreuen und besuchen sollte die Moscheen Allahs nur, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und das Gebet verrichtet und die Steuer zahlt und Allah allein fürchtet. Diese mögen zu den Rechtgeleiteten gehören“[2]
Was kann es schöneres geben, als eine Moscheen, in denen die Menschen in der Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit zum Gebet zusammenkommen? Moscheen, die Menschen miteinander verbinden und die Gemeinschaft fördern? Wir Muslime sind dazu verpflichtet, uns nach Kräften für unsere Moscheen einzusetzen. Zugleich beschreibt Allah, der Erhabene aber auch den Zustand derjenigen, die Moscheen zu zerstören versuchen: „Und wer ist sündiger, als wer verhindert, dass in Allahs Gebetsstätten Sein Name genannt wird, und sich anstrengt, sie zu zerstören?“[3]

Verehrte Muslime!
Der Islam misst der Gemeinschaft einen hohen Wert bei. Deshalb ist es segensreicher, das fünfmalige Pflichtgebet, eine der fünf Säulen des Glaubens, gemeinsam zu verrichten. Die Gemeinschaft bedarf der Moschee und umgekehrt. Unsere Moscheen dürfen nicht vernachlässigt werden. Unser Prophet sagte: „Das Gebet, das in der Gemeinschaft verrichtet wird, ist 27 Mal segensreicher als das Gebet, das alleine verrichtet wird.“[4] „Wer die Waschung vornimmt und nur zum Gebet in die Moschee geht, steigt für jeden Schritt, den er macht, bis er die Moschee erreicht, eine Stufe und eine Sünde wird getilgt.“[4] „Wenn das Volk den Segen der Morgen- und Nachtgebete kennen würde, würde ein jeder zu Gemeinde kommen, selbst wenn er dafür auf allen Vieren gehen müsste.“[6]

Vor allem in unseren Tagen ist auch die Funktion der Moschee als Begegnungsstätte sehr wichtig. Alle Muslime können hier einander näher kommen. Kurzum: Keine Moschee darf ohne Gemeinschaft sein.

[1] Sure Tawba, 9:108
[2] Sure Tawba, 9:18
[3] Sure Bakara, 2:114
[4] Nesâî, Imamat, 61, Hadith Nr. 837
[5] Abû Dâwûd, Salât, 169, Hadith Nr. 559
[6] Ibn Mâdsche, Masâdschid, 62, Hadith Nr. 796

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