Freitagspredigt
Hutba- Die Jugend ist unsere Zukunft
28. April 2006Verehrte Muslime!
Eine Generation zu erziehen, die den Glauben und die Werte ihrer Vorfahren bewahrt und sie in die Zukunft trägt, nach Wissen und Talent strebt und selbstständig ist, ist das Ziel und Ideal jedes Propheten. Dies war auch das Ideal jedes Philosophen und jedes Herrschers. Wie wahr diese Aussage des zweiten rechtgeleiteten Kalifen `Umar doch ist: „Die Völker und Nationen, die keine Jugend haben, die ihre eigenen Werte beschützen und Aufrecht erhalten, sind dazu veranlasst, zugrunde zu gehen.“ Unser Ziel sollte es sein: Jugendliche zu erziehen, die die Beschützer ihres Glaubens, ihres Wissens, ihrer Tugend, ihres Herzens, ihres Hauses und ihres Verstandes sind.
Liebe Geschwister!
Der Islam hat uns durch die Bemühungen junger und fleißiger Generationen erreicht. Die ersten Muslime bestanden fast nur aus gläubigen Jugendlichen. Unser Prophet hat dieser Jugend den Islam anvertraut und ihnen Wort für Wort die Botschaft Allah tealas vermittelt. Deshalb sagte er: “ Die beste Generation ist die, die mit mir zusammen war“¦“
„Meine Freunde und Gefährten sind wie Sterne. Wenn ihr einem von ihnen folgt, erreicht ihr die Wahrheit.“
Allah teala führt uns im Koran beispielhafte Jugendliche vor und erzählt uns über die „Höhlengefährten“: „Siehe, es waren Jünglinge, die an ihren Herrn glaubten…“ (Kahf 13) und über den Propheten Yusuf, der das Gefängnisleben der Unzucht bevorzugt hat: „Mein Herr! Das Gefängnis ist mir lieber als das, wozu sie mich auffordern. Doch wenn Du nicht ihre Ränke von mir abwendest, gebe ich ihnen in meiner Jugend vielleicht nach und bin ein Tor“ (Yusuf 34)
Allah teala gibt diese Jugendliche als Vorbild für die „Jugendlichen“ unserer heutigen Generation an. Wir brauchen heute diese Art von Jugendlichen mehr denn je, denen wir unseren Glauben, unsere Werte und unsere Zukunft hinterlassen können. Deshalb müssen wir uns sehr bemühen, Jugendliche, wie in den Beispielen, großzuziehen.
Verehrte Gläubige,
Nationen und Länder werden nicht standhaft bleiben können, wenn sie keine Jugend haben, denen sie ihre Systeme und ihr Land hinterlassen können.
Wir als in Europa lebende Muslime legen viel zu wenig Wert auf die Weiterbildung, sportliche Aktivitäten und die künstlerische Entfaltung unserer Jugendlichen. Obwohl unser Glaube den Erwerb von Wissen voraussetzt, nehmen wir die Möglichkeiten in den Ländern, in denen wir leben, kaum wahr. In der Öffentlichkeit oder unter den Menschenmengen findet man selten Muslime, die Zeitungen oder Bücher lesen. Wie wollen wir mit dieser Einstellung unsere Jugend erziehen?
Unsere wichtigsten Aufgaben sind, dass wir unserer Generation unseren Glauben beibringen und ihnen unsere Kultur weitervermitteln. Weiterhin müssen wir für ihre finanziellen Bedürfnisse aufkommen, deshalb müssen auch wir selbst einen Beruf erlernen.
Die junge Generation ist die beste Gabe, die uns Allah teala gegeben hat. Es ist unsere größte Aufgabe, sie zu fleißigen, zielstrebigen und mit gutem Benehmen ausgestatteten Menschen zu erziehen, ihnen Respekt vor den Eltern, Liebe gegenüber den Geschwistern und Jüngeren beizubringen und sie vor Lügen, Betrug und Feindseligkeiten fernzuhalten.
Unsere Zeit ist begrenzt, unsere Aufgabe schwer und unser Weg mit Hindernissen besät. Aber es gibt nichts, was wir mit Bemühungen und Eifer nicht erreichen können.
Wir müssen auch bei ihren Hausaufgaben behilflich sein, damit sie auch in der Schule erfolgreich sind und später den Menschen nützlich sein können. Ich beende meine Hutba mit den Bittgebeten der Propheten Abraham und Ismail und der Botschaft unseres Propheten an die Jugendlichen:
„O unser Herr! Mache uns Dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde Gottergebener. Und zeige uns unsere Riten und kehre Dich uns zu; denn siehe, Du bist der Vergebende, der Barmherzige.“ (Bakara 128)
„Es gibt 7 Gruppen von Menschen, die sich am jüngsten Tag, an dem kein anderer Schatten als der von Allah teala sein wird, unter dem Schatten Seines Throns befinden werden. Einer dieser Gruppen sind die Jugendlichen, die mit der Anbetung Allah tealas aufgewachsen sind.“