Freitagspredigt

Hutba – Die Bedeutung des Wissens und die Muslime

23. März 2007

Verehrte Muslime,

der Islam legt sehr großen Wert auf Bildung und Wissen und hat alle erreichbaren guten Wege zum Wissenserwerb bewilligt. Für den Wissenserwerb gibt es keine räumlichen und zeitlichen Einschränkungen; er ist uns von der Geburt bis zum Tod als Pflicht auferlegt. In jedem Lebensabschnitt und Lebensumstand verlangt Allah teala von Frauen sowie von Männern, sich mit dem Wissen und der Bildung auseinanderzusetzten.

Der Wissenserwerb gilt als Gottesdienst und der Islam erhöht die Stellung der Gelehrten und derjenigen, die reisen, um Wissen zu erwerben. „Allah wird die unter euch, die gläubig sind, und die, denen Wissen gegeben wurde, um Rangstufen erhöhen.“ [58:11]

Diese Gleichnisse stellen Wir zwar für die Menschen auf, doch nur die Wissenden begreifen sie.“ [29:43]

Aber nur die Wissenden unter Seinen Dienern fürchten Allah. Allah ist fürwahr mächtig, verzeihend.“ [35:28]

Auch unser Prophet (saw) förderte und empfahl die Weiterbildung und sagte: „Allah teala öffnet die Wege des Paradieses für diejenigen, die sich auf den Weg machen, mit der Absicht sich Wissen anzueignen.“ (Müslim, Zikr 39)

Verehrte Geschwister,

Muslime, die in den ersten Jahrzenten der islamischen Geschichte gelebt haben, vor allem die Gefährten des Propheten (saw), wetteiferten regelrecht um ihre Weiterbildung. Somit brachten sie Werke und Arbeiten, sowohl in den Wissenschaften der Theologie und der Religion als auch in den weltlichen Wissenschaften, hervor, die der Menschheit von großem Nutzen waren. Sie machten wichtige Erkundungen in Technologie und setzten die Grundbausteine der Mathematik, Chemie, Physik, Astronomie, Medizin und Philosophie. Ihre Werke wurden Jahrhunderte lang in den europäischen Hochschulen gelehrt. Nach einiger Zeit als die Werke in die Hände des Westens fielen, entfernten sich bedauernswerter Weise die muslimischen Gelehrten von der Wissenschaft. Dieser betrübliche Zustand hält leider bis heute an. Denn sich den Islam ohne Wissenschaft vorzustellen, ist undenkbar.

Liebe Brüder und Schwestern,

das Wissen ist unser verloren gegangenes Gut. Wir müssen es aufgreifen, wo immer wir es wieder finden. Wir, als in Europa lebende Muslime haben diese Verantwortung lange Zeit hinausgezögert. Es ist eine Tatsache, dass wir in dieser Hinsicht Mängel vorweisen. Daher ist es unsere primäre Pflicht, unseren Nachkommen eine gute Bildung zu gewähren. Denn sie haben Anrecht auf gute Erziehung und gute Bildung. Unsere Organisation versucht seit Jahren, ihnen diese Bildung zu ermöglichen und unterstützt die Jugendlichen dabei. Jedes Jahr finden für Studenten und Schüler Tagungen und Veranstaltungen statt.

In diesem Zusammenhang werden am Ende dieses Monats die Studenten und Abiturienten am „Studententag 2007“ in Hagen zusammenkommen. Deshalb sollten vor allem die Eltern ihre Kinder dazu aufmuntern, an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

Verehrte Geschwister!

Sowohl gemeinschaftlich als auch individuell sollten wir stets uns bemühen, die Türen zur Bildung zu öffnen und dabei helfen, die Hindernisse zu beheben, um unseren Töchtern und Söhnen eine gute Bildung zu ermöglichen. Vergessen wir nicht, dass unsere Nachkommen unsere Zukunft sind und sie die künftige Gemeinschaft bilden werden.

Vergessen wir den Ausspruch unseres Propheten nicht, womit er uns mitteilt, dass das beste Erbe der Eltern für ihre Kinder eine gute Erziehung ist. (Tirmizi, Birr 33, Hadis Nr: 1952)

IGMG Irschad-Abteilung

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