Freitagspredigt

Hutba – Der wahre Erfolg unserer Kinder

17. Februar 2012

Verehrte Muslime,

im Koran werden die Worte des Propheten Lukmân (as) an seinen Sohn wie folgt wiedergegeben: „Da sagte Lukmân zu seinem Sohn, ihn ermahnend: ‚O mein Sohn! Setze Allah keine Gefährten zur Seite. Siehe, Vielgötterei ist ein gewaltiger Frevel.‘ […] O mein Sohn! Siehe, hätte es auch nur das Gewicht eines Senfkorns und wäre es in einem Felsen oder in den Himmeln oder in der Erde verborgen, Allah brächte es ans Licht. Allah ist fürwahr zielsicher und kundig. O mein Sohn! Verrichte das Gebet und gebiete, was Rechtens ist, und verbiete das Unrechte und ertrage standhaft, was dich trifft. Siehe, dies ist die richtige Entschlossenheit in allen Dingen. Und sei gegen die Menschen nicht hochfahrend und stolziere nicht eitel auf der Erde herum. Siehe, Allah liebt keinen eingebildeten Prahler.“ (Sure Lukmân, [31:13-18])

Was würde Lukmân (as) seinen Ratschlägen wohl hinzufügen, wenn er heute leben würde? Er würde vielleicht sagen: „Mein liebes Kind, verschwende deine Zeit nicht, nutze sie gut. Mache deine Aufgaben mit Sorgfalt. Du weißt ja: Der Mensch arbeitet und Allah gibt.“

Liebe Geschwister,

Von Lukmân (as) lernen wir, wie wichtig es ist, sich auf eine Ebene mit den Kindern zu stellen und ihre Gefühlswelt zu verstehen. Wie Lukmân (as) sollten wir uns zuerst um das jenseitige Glück unserer Kinder sorgen. Wir sollten sie mit Worten wie „Inschaallah werden wir im Paradies zusammen sein“ oder „Mein liebes Kind, ich liebe dich; möge dich Allah noch mehr lieben“ ansprechen und uns daran erinnern, wie gerne wir diese Worte doch selbst von unseren Eltern  hören. Unsere Beziehung zu unseren Kindern sollte nicht wie die eines Polizisten zu einem Straftäter sein, sondern wie die eines Arztes, der sich liebevoll um seinen Patienten kümmert.

Selbstverständlich ist das alles nicht immer einfach. Wir alle kommen am Abend erschöpft von der Arbeit nach Hause. Indes erwarten unsere Kinder einen Vater und eine Mutter, die ihre Zeit mit ihnen verbringen und sich ihre Sorgen anhören. Das ist nicht immer leicht. Doch wenn wir möchten, dass sich unsere Kinder nicht von uns abwenden und ihre Freizeit nicht mit sinnlosen und sogar schädlichen Aktivitäten verbringen, müssen wir geduldig und aufopfernd sein.

Verehrte Muslime,

in diesen Wochen bekommen unsere Kinder ihre Zeugnisse oder haben sie bereits bekommen. Natürlich möchten wir, dass sie gut Noten und eine gute Bildung bekommen. Allah möge ihnen dabei helfen. Doch es sind nicht ihre Noten, für die sie belohnt werden sollten, sondern ihre Bemühungen. Der Charakter unserer Kinder sollte uns noch wichtiger sein als ihre Zensuren. Unsere Aufgabe ist es, sie in bester Weise zu erziehen, zu versorgen und sie unsere Liebe spüren zu lassen. Nur wer als Vater oder Mutter ein solches Verhältnis zu seinen Kindern hat, kann ein Vorbild sein und sie führen.

Lasst uns in diesem Sinne unserer Verantwortung in gebührender Weise nachkommen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Allah uns unsere Kinder geschenkt hat und sie uns wieder nehmen kann. Möge uns Allah zu den Eltern zählen, die ihrer Familie ein gutes Beispiel sind.

IGMGIrschadabteilung

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