Freitagspredigt
Hutba: Der Einfluss Satans
21. Februar 2018Verehrte Muslime!
Der Schaytan ist unser Feind. Das lernen wir aus dem Koran, wo es heißt: „Satan ist wirklich euer Feind. So betrachtet ihn auch als Feind. Er lädt seine Anhänger dazu ein, Gefährten des Feuers zu werden.“[1] Der Schaytan und seine Gefolgschaft möchten uns davon abhalten, Allahs Gebote zu befolgen. Das dürfen wir nicht zulassen.
Liebe Geschwister!
Von Zeit zu Zeit schafft es der Satan, hinterlistig in unsere persönlichsten Räume einzudringen und uns vom rechten Weg abzubringen. Dazu nutzt er unsere Schwächen geschickt aus. Er weiß genau, wie er sich uns nähern kann. Ahnungslosigkeit und Unwissenheit sind hierbei die besten Helfer des Schaytans. Üble Nachrede, Verleumdung, Heuchelei, Stolz, Neid oder auch Zinsen sind beliebte Mittel des Satans, um die Menschen um den Finger zu wickeln. Wer es dem Schaytan nicht so leicht machen möchte, sollte die Gesellschaft aufrichtiger Menschen suchen, das ihm Anvertraute gut behandeln, kein Unrecht begehen, sich nicht sündhaft verhalten und der Moschee nicht fernbleiben.
Verehrte Muslime!
Eine der wichtigsten Eigenschaften Satans ist seine Undankbarkeit. Allah schenkte ihm eine seiner größten Gaben und dennoch war undankbar. Wenn wir als Muslime unsere Zeit nicht sinnvoll nutzen und nicht von unseren offenen und geheimen Sünden ablassen, stärken wir den Einfluss Satans auf uns und unsere Herzen erhärten sich.
Tawba ist nur möglich, wenn wir aufhören zu sündigen und die Gesellschaft guter und aufrichtiger Menschen suchen. Wenn wir das Verbotene vermeiden, unsere Pflichten beachten und unseren Zikr vermehren, dann halten wir den Schaytan von uns fern. Denn der Zikr ist wie ein Feuer, dessen Licht den Satan mit Allahs Hilfe vertreibt. Unser Prophet sagte: „Wer 100 Mal am Tag „Lâ ilâhe illallâhu wahdahû lâ scharîkalah, lahul Mülkü we lahul Hamdu wa huwa alâ kulli schayin Kadîr“ spricht, dem wird dies soviel an Lohn sein, wie für die Freilassung von zehn Sklaven. Ihm werden dafür einhundert gute Taten gutgeschrieben, und von ihm werden einhundert schlechte Taten getilgt; zusätzlich wirken diese Worte für ihn als ein Schutz vor Satan an diesem ganzen Tag, bis er sich zur Nachtruhe begibt.“[2]
Wenn wir kein Wissen haben, lenkt der Schaytan unsere Gedanken und Taten, sodass wir denken, wir seien auf dem rechten Weg. Die Einflüsterungen Satans in unsere Herzen können wir nur durch wahres Wissen erkennen, mit dem Licht von Takwa verstehen und uns durch die Hilfe Allahs davor schützen. Quellen dieses Wissens und der Wahrheit sind der Koran und die Sunna.
Liebe Geschwister!
Wenn uns etwas Schlechtes passiert, verstehen wir das als eine Gabe Allahs, der uns damit prüfen möchte. Wenn wir die Prüfung nicht bestehen, liegt die Schuld nicht bei Allah, sondern bei uns. Je schneller wir das erkennen, desto besser. Denn vergessen wir nicht: Hoffnungslosigkeit und schlechte Gedanken vereinfachen die Arbeit Satans. Die Tawba aber erschwert sie. Denn wer aufrichtig bereut, dessen Tawba nimmt Allah auch an.
Möge Allah uns sowohl vor der Feindschaft und den Einflüsterungen Satans schützen. Âmîn.
[1] Sure Fâtir, 35:6
[2] Buhârî, Bad al-Halk, 11, Daawât, 64; Muslim, Zikr, 28