Freitagspredigt
Hutba: Der ehrliche muslimische Kaufmann
06. Dezember 2013Verehrte Muslime,
im Koran heißt es: „Wir erschufen den Menschen gewiss in schönster Gestalt.“ (Sure Tîn, 95:4) Dieses schöne Wesen ist aber nur von Bedeutung, wenn es bewahrt wird. Und das ist nur durch eine Lebensweise möglich, die auf dem Koran, der Sunna sowie auf Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und gutem Verhalten basiert. Eine solche Lebensweise wiederum kann nur mit einem auf ehrliche Weise ver-dientem Lebensunterhalt garantiert werden.
Im Koran heißt es: „O ihr, die ihr glaubt! Bringt euch nicht gegenseitig betrügerisch um euer Vermögen. Treibt aber (ehrlichen) Handel nach gegenseitiger Übereinkunft. Und bringt euch nicht selbst ums Leben; siehe, Allah ist barmherzig gegen euch.“ (Sure Nisâ, 4:29) Und unser Prophet sagte: „Der ehrliche, vertrauenswürdige Kauf-mann wird zusammen mit den Propheten, Rechtschaffenen und Märtyrern sein.“
(Ibn Mâdscha, Ticâra, 1)
Verehrte Muslime,
wenn ein Geschäftsmann im Jenseits mit den Propheten, Rechtschaffenen und Märtyrern zusammen sein möchte, dann muss er unbedingt ehrlich und vertrauens-würdig sein. Er darf beim Einkauf und Verkauf nicht lügen und betrügen. Ferner muss ein muslimischer Händler bei der Abwicklung von Geschäften nachsichtig mit seinen Geschäftspartnern sein. Unser Prophet Muhammad (s) sagte diesbezüglich: „Allah liebt den, der großmütig bleibt, wenn er verkauft, kauft, seine Schuld begleicht und wenn er sein Recht einfordert.“ (Tirmizî, Ticâra, 74)
Als eine Form der Dankbarkeit für seinen Verdienst gibt der muslimische Händler seine Zakat rechtzeitig, berechnet die richtige Summe und lässt sie bedürftigen Personen zukommen. Ein muslimischer Geschäftsmann, Kaufmann oder Arbeiter sollte beim Spenden großzügig sein und bedürftige Menschen sowie Hilfsorganisa-tionen nach Kräften unterstützen.
Liebe Geschwister,
wichtig ist auch, dass ein muslimischer Geschäftsmann aus beruflichen Gründen niemals seine Gebete versäumen sollte. Er sollte nicht vergessen, dass das Streben nach einem glücklichen Jenseits bedeuten-der ist als jedes Geschäft. Darüber hinaus muss er sich stets ins Gedächtnis rufen, dass in der islamischen Geschichte die schnellste Verbreitung des Islams mithilfe der Kaufleute stattfand.
Verehrte Muslime,
ein muslimischer Geschäftsmann wird, inschallah, sein Einkommen für den Islam und die Muslime ausgeben, so wie es Hadîdscha (r), Abû Bakr, Usmân (r), Talha (r) und Abdurrahmân bin Awf (r) in den Anfängen des Islams getan haben. Er wird damit zu den Menschen gehören, auf die sich der folgende Koranvers bezieht: „Siehe, Allah hat von den Gläubigen ihr Leben und ihren Besitz mit dem Paradies erkauft.“ (Sure Tawba, 9:111)
Liebe Geschwister,
in diesem Sinne rufen wir alle muslimischen Geschäftsleute dazu auf, Frieden und Gerechtigkeit stiftende Projekte zu unterstützen. Ferner rufen wir sie dazu auf, die Jugend zu fördern, die eine wichtige Rolle hierbei spielt. Welche Freude gilt jenen ehrlichen, vertrauenswürdigen und großzügigen Menschen, die sich aufgrund ihres Verhaltens das Paradies „erkaufen“ können!