Freitagspredigt
Hutba: Das Verhalten in der Moschee
18. März 2021Verehrte Muslime!
Moscheen sind Orte der Ruhe, des Gebets und der Gemeinschaft. Unser Prophet ﷺ sagte: „Bei Allah sind sie die liebsten Orte.“[1] Denn Moscheen sind für uns ganz besondere Orte, an denen Wissen und Weisheit vermittelt wird.
Liebe Geschwister!
Der Islam ist eine Religion der Ordnung und Harmonie. Dies ist auch in den Moscheen wiederzuerkennen. Hier kommen Muslime zusammen, um unter anderem die fünf täglichen Gebete zu verrichten. Dabei gelten bestimmte Verhaltensregeln. Werden diese eingehalten, erwartet den Gläubigen eine große Belohnung.
Wenn ein Muslim sich zur Moschee begibt, erinnert er sich an das folgende koranische Gebot: „O ihr Kinder Adams! Zieht euch für jede Gebetsstätte schön an und esst und trinkt, aber schweift nicht aus. Siehe, er liebt die Ausschweifenden nicht.“[2] Das bedeutet, dass der Gläubige auf seine Körperhygiene zu achten hat und die Moschee möglichst mit Gebetswaschung betritt. Seine Kleidung sollte sauber und für das Gebet geeignet sein. Auch mit schmutzigen Socken oder nassen Füßen sollte die Moscheen nicht betreten werden.
In einem Hadith unseres Propheten ﷺ heißt es: „Wer Knoblauch oder Zwiebeln gegessen hat, der soll sich von der Moschee fernhalte und zuhause sitzen bleiben.“[3]
Nach dem Verzehr dieser unangenehm riechenden Lebensmittel sollten wir die Moschee also zunächst meiden. Stattdessen sollen wir uns parfümieren und dafür sorgen, niemanden in der Gemeinde zu stören.
Verehrte Muslime!
Die Moschee betreten wir mit dem rechten Fuß, sprechen Segenswüsche auf den Propheten ﷺ und anschließend folgendes Duâ: „Allahummaftah lanâ abwâba rahmatika“ (O Allah! Öffne mir die Tore deiner Barmherzigkeit). Umgekehrt verlassen wir die Moschee mit dem linken Fuß und sagen dabei: „Allahummaftah lanâ abwâba fadlika“ (O Allah! Öffne uns die Tore deiner Gaben).
Es ist Sunna, ein Gebet zur Begrüßung der Moschee mit zwei Rakas zu verrichten, wenn es nicht in die verbotene Zeit fällt. Es ist makrûh, in der Moschee laut zu reden, und mit unseren Worten oder Taten andere zu stören, vor allem beim Gebet. Handys sollten wir entweder ausschalten oder auf lautlos stellen. Beim Gebet sollten wir die Reihen richtig bilden und möglichst in den vordersten Reihen stehen.
Schließlich sollten wir nicht vergessen: Sobald wir die Moschee betreten, befinden wir uns im Zustand der Ibâda. Wir sollten uns also mit Tafakkur, Tazakkur und Zikr beschäftigen, um von der spirituellen Atmosphäre der Moscheen so gut es geht zu profitieren.
[1] Muslim, Sahîh, 2/132, Hadith Nr. 1560
[2] Sure A’râf, 7:31
[3] Buhârî, Sahîh, 3/362, Hadith Nr. 808