Pressemitteilung
Hutba: „Umweltschutz – Moscheen setzen sich ein“
27. September 2013Verehrte Muslime,
am 3. Oktober findet der alljährliche Tag der offenen Moschee statt. Ein Ziel des Tages der offenen Moschee ist es, über unsere Religion, unsere Moscheen zu informieren. Wir möchten den Moscheebesuchern deutlich machen, wie wir uns selbst sehen und wie wir verstanden werden möchten.
Dies möchten wir dieses Jahr anhand des Themas Umwelt zeigen. Das Motto des diesjährigen Tages der offenen Moschee lautet deshalb: „Umweltschutz – Moscheen setzen sich ein“. Probleme und Herausforderungen wie etwa die Klimaerwärmung, Luftverschmutzung, Hungersnöte, unwürdige Tierhaltung, Wassermangel usw. sind Phänomene, die auf uns Menschen und unsere Lebensweise zurückzuführen sind. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt ist von zentraler Bedeutung, damit die Erde auch nach Jahrhunderten noch „bewohnbar“ ist. Schließlich tragen wir als einzelne Menschen und als Gemeinschaft nicht nur Verantwortung für die heutige Gesellschaft, sondern auch für unsere Nachkommen.
Liebe Geschwister,
nach unserem Verständnis gehört die gesamte Schöpfung zu den „Zeichen Allahs“ (Âyatullah). So wie die Verse des Korans, zeigen sie auf unseren Schöpfer. Im Koran fordert uns Allah dazu auf, die unnachahmliche Perfektion und Harmonie in der Natur zu erkennen: „Schaut doch nur, was in den Himmeln und auf Erden ist!“ (Sure Yûnus, 10:101) „Schauten sie denn nicht zum Himmel, der über ihnen ist, empor, wie wir ihn erbauten und verzierten, so dass er keine Spalten hat?“ (Sure Kâf, 50:6) Unser Prophet, Muhammad (s), betonte, dass jeder unnötige Eingriff des Menschen, Einfluss auf das Gleichgewicht der Erde hat. Aus diesem Grund riet er dazu, Pflanzen zu schützen, selbst wenn sie für den Menschen unbedeutend oder nicht nützlich sind. In einem Hadith heißt es: „Fügt keiner lebenden Pflanze Schaden zu, denn ihr seid Gottes Sachwalter.“ (Mischkâtul Masâbih, II, 387)
Unsere Verantwortung für die Natur macht es notwendig, dass wir alle in unserem alltäglichen Leben umweltbewusst(er) zu leben. Das fängt z. B. beim Wasserverbrauch bei der Gebetswaschung an und endet bei der umweltfreundlichen „grünen“ Moschee, die beispielsweise erneuerbare Energien einsetzt und Aktionen zum Umweltschutz organisiert. Denn unsere Moscheen sind nicht nur Gebetsstätten, sondern auch Orte der Bildung und Begegnung, an denen Menschen zusammenfinden, sich Wissen aneignen, ihr eigenes Wissen weitergeben und sich austauschen.
Verehrte Muslime,
jeder Einzelne kann viel bewirken. Sowohl Zuhause als auch in der Moschee. Der Wandel beginnt damit, den Wasserhahn nicht unnötig laufen zu lassen und Türen zu schließen, damit Heizungen nicht aufgedreht werden müssen. Darauf zu achten, ist das Mindeste, das wir für die kommenden Generationen tun können.
IGMG Irschadabteilung