Freitagspredigt

Hutba: „Der Ramadan ist ein Segen“

14. Juni 2013

Verehrte Muslime,

wir haben den Monat Radschab hinter uns gelassen und befinden uns nun im Monat Schabân. Bald ist Ramadan, der Monat der Barmherzigkeit und des Segens. Im Ramadan erreicht unsere Spiritualität ihren Höhepunkt. Der fastende Muslim beschäftigt sich in diesem Monat nur mit Dingen, die ihn Allah näher bringen. Das Fasten stärkt unser Bewusstsein. Der Ramadan erinnert uns im hektischen Treiben des Alltags an die Bedürfnisse unseres Geistes und gibt uns die Möglichkeit, uns auf uns selbst zu konzentrieren.

Liebe Geschwister,

der Ramadan erinnert uns nicht nur an die Bedürfnisse unseres Geistes. Er macht es uns auch möglich, uns in die Lage hungernder Menschen zu versetzen, an die Bedürftigen zu denken und uns um die Notleidenden zu kümmern. Er erinnert uns an die Menschen, die beim Iftâr und Sahûr nichts zu essen haben. Außerdem erinnert er an uns die Menschen in Kriegsgebieten, die vertrieben werden, die umgeben von Gewalt ums Überleben kämpfen müssen und trotz allem fasten. Der Ramadan macht uns bewusst, dass es Menschen gibt, die ihr Fasten mit Wasser brechen und am Tag darauf das Fasten erneut nur mit Wasser beginnen. An all diese Menschen sollte uns der Ramadan erinnern, weil dies eine Notwendigkeit unserer Geschwisterlichkeit ist. Muslime sind wie ein einziger Körper. Schmerzen in einem Körperteil werden in anderen Körperteilen ebenfalls empfunden. Deshalb dürfen wir nicht die Augen vor dem Leid anderer Menschen verschließen, die es nicht so leicht haben wie wir.

Verehrte Muslime,

wir Muslime geben uns Mühe, im Ramadan mehr Gutes zu tun als sonst. Der Ramadan ist ein Segen sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft. Deshalb sollten vor allem auch arme Menschen an unseren Tischen willkommen sein. Für uns Muslime, die in Europa leben, ist es nicht immer einfach, wirklich arme und hungernde Menschen ausfindig zu machen. Doch können wir mit unseren Spenden viele Bedürftige erreichen.

Mit diesem Ziel hat der IGMG Hilfs- und Sozialverein Hasene eine Ramadan-Kampagne gestartet. Mit ihren Spenden möchte Hasene die Tische der Notleidenden und Bedürftigen decken und den Ramadan als Segen für alle erlebbar machen. Im Rahmen der Kampagne werden während des gesamten Ramadans gemeinsame Iftâr-Essen für syrische Flüchtlinge organisiert. Auf drei Kontinenten, in insgesamt 25 Ländern überall auf der Welt und in 25 Provinzen in der Türkei möchte Hasene den Menschen mit Ramadan-Hilfspaketen eine Freude bereitet.

Liebe Geschwister,

unser Prophet sagte: „Eines ist sicher: Der Fastende verfügt mit dem Bittgebet, das er beim Fastenbrechen spricht, über ein Bittgebet, das niemals abgewiesen, sondern immer angenommen wird.“  (Kutub as-sitte, Hadith 6504). Wer will denn nicht, dass Tausende von Bedürftigen an den Iftar-Tischen Bittgebete für ihn sprechen? Mögen unser Fasten und unsere guten Taten unsere Zeugen im Jenseits (Âhira) sein.

IGMG Irschadabteilung

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