Freitagspredigt
Hutba – Unsere Jugend
31. August 2007Verehrte Geschwister,
unter den Geschöpfen unseres Herrn ist der Mensch das ehrenvollste und am weitesten entwickelte Wesen. Wenn der Mensch einen aufrichtigen Glauben besitzt, wird er seine Prüfung bestehen und wenn er diese vergängliche Welt verlässt, die göttliche Gegenwart erleben. Ein gläubiger Mensch, der das Diesseits als Ort der Prüfung ansieht und sich dementsprechend verantwortlich fühlt, wird seiner Person und seiner Umwelt nützliche Dienste leisten. Deshalb ist es unsere Aufgabe und unser vorrangiges Ideal, ein Leben im Lichte der Offenbarung zu führen und Generationen gemäß diesem hohen Ideal zu erziehen.
Verehrte Geschwister,
die Propheten haben der Jugend einen großen Wert beigemessen, damit sie sich dieser gesegneten Aufgabe annehmen. Eine bedeutende Anzahl der ersten Muslime wie Alî und Mus’ab bin Umajr, waren Jugendliche. So wurde die Botschaft des Islams von Jung und Alt getragen und über Jahrhunderte bis in unsere Tage gebracht. Unser erhabener Herr hat im Koran [12:30] den Propheten Jûsuf, der sich im ägyptischen Palast von allen Arten des Ehebruchs fernzuhalten versuchte und das Gefängnis vorzog, und mit ihm alle, die sich durch ihren Glauben der Vielgötterei (Schirk) und dem Unrecht (Zulm) entgegenstellen, als „Jugendliche“ gelobt und sie zum Vorbild für alle Genrationen gemacht.
Verehrte Geschwister,
in unserer Zeit, in der moralische Werte keine Rolle mehr spielen, ist es umso wichtiger, dass wir eine Generation erziehen, der wir unsere Werte anvertrauen können. Es ist unsere Aufgabe sie zu anständigen, höflichen, fleißigen, den Älteren gegenüber respektvollen, den Jüngeren gegenüber barmherzigen, von Feindschaft, Hass, Wut, Lug und Betrug fernen Menschen zu erziehen, die die Rechte ihrer Mitmenschen achten und sich vor Zwietracht hüten.
Unser geliebter Prophet sagt:
„Seit gut zu euren Kinder und versorgt sie gut. Erzieht sie in der besten Weise.“ (Ibni Mâdscha, Adab, 368)
„Der Vater kann seinem Kind kein besseres Erbe als eine gute Erziehung hinterlassen.“ (Tirmizî, Bir, 1953)
Also, verehrte Geschwister,
müssen wir uns aufopfernd jede Anstrengung unternehmen, um die kommenden Generation, also unsere Kinder, die unserem Augenlicht gleichen und die Botschaft übernehmen sollen, zu erziehen. Dabei muss besonders auf eine Erziehung geachtet werden, durch die sie das Jenseits sowie das Diesseits verdienen können. Wir müssen dafür sorgen, dass sie die Moscheen mögen und ihnen Möglichkeiten bieten, um ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Wir müssen uns ihnen mit elterlicher Güte zuwenden und uns ihren Sorgen annehmen. Wir müssen wissen, dass unsere Kinder ein Teil von uns sind und sich so verhalten wie sie es von uns gesehen haben. Wenn wir eine Leben gemäß den moralischen Werten des Islams leben, also unsere Teilnahme und Liebe zeigen, unsere Gottesdienste (Ibâda) in bester Weise verrichten, in jeder Lebenssituation gerecht, aufrichtig handeln und das Erlaubte (Halâl) und Verbotene (Harâm) beachten, können wir ihnen ein gutes Vorbild sein und somit eine erfolgreiche Erziehung gewährleisten.
Verehrte Geschwister,
ich möchte die Hutba mit einigen Worten aus dem Werk „Das Wissen zum Glück“ („Kutadgu Biliğ“) des bekannten Mystikers Jûsuf Has Hadschîb beenden:
„O du Jugendlicher, der du deinen Weg gehst, beachte meine Worte. Nimm meine Worte zu Herzen und halte dich an sie. Komme nicht vom rechten Weg ab, damit deine Jugend nicht zwecklos vergeht. Verbringe deine Jugend sinnvoll. Du kannst machen was du willst, deine Jugend wird dir eines Tages entrinnen. Halte stets an den Gottesdiensten fest und verrichte sie vollständig. Höre meine Worte, denn wenn du deine Jugend verlierst, wirst du sie vermissen und bereuen, doch deine Reue wird dir nichts nützen.“
IGMG – Irschad-Abteilung