Freitagspredigt
Hutba – Feste und Gemeinschaft
22. November 2009Verehrte Muslime,
Gott hat uns erneut ermöglicht, das Opferfest zu erleben, Alhamdulillâh. So haben wir heute gemeinsam das Festtagsgebet verrichtet und werden nun auch das Freitagsgebet beten. Wir teilen die Gefühle unserer Brüder und Schwestern, die sich im Haus Gottes (Bajtullâh) befinden und gemeinsam mit hunderttausenden Muslimen aus aller Welt gemeinschaftlich ihre Pilgerfahrt (Hadsch) durchführen. Dies ist wohl gemeint, wenn im Koran steht „Die Gläubigen sind Geschwister…„ (Sure Hudschurât, [49:10]) Unser Wunsch ist, dass diese Gemeinschaft auch in unserer Gemeinde vor Ort fortbestehe. Mögen doch die Streitereien unter unseren Geschwister beigelegt werden. Denn unser Prophet sagte: „Beneidet euch nicht. Betrügt einander nicht. Seid nicht böse aufeinander. Kehrt euch nicht den Rücken zu… O ihr Diener Gottes! Seid Geschwister. Muslime sind Geschwister, er tut ihm nicht unrecht, lässt ihn nicht im Stich und sieht nicht auf ihn herab.“ (Muslim, Rijâzus-Sâlihîn, Nr. 233.2) In einem anderen Hadîth heißt es: „… Kehrt euch nicht den Rücken zu. Feindet euch nicht an und beneidet euch nicht gegenseitig. O ihr Diener Gottes! Seid Geschwister. Einem Muslim ist es nicht erlaubt länger als drei Tage ärgerlich auf einen seiner Glaubensgeschwister zu sein.„ (Rijâzus-Sâlihîn terc. Bd. 3, S. 140)
Verehrte Geschwister,
wir glauben an den selben Schöpfer, den selben Propheten, dasselbe Buch und haben dieselbe Religion (Dîn) und dieselbe Gebetsrichtung (Kibla). Wir sind Geschwister, die an Gott glauben und ihm ergeben sind. Wir sprechen Bittgebete füreinander. Am Ende des täglichen Gebets beten wir: „O unser Herr! Vergib mir und meinen Eltern und den Gläubigen am Tage der Rechenschaft!„ (Sure Ibrâhîm, [14:41]) Alles, was wir uns wünschen, das wünschen wir auch unseren Geschwistern. Wir respektieren und achten einander. Geschwisterlichkeit, Eintracht, Gemeinschaftlichkeit, Zusammenhalt, Zuneigung, Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft, Gleichheit, Vertrauen und Aufrichtigkeit sind die Grundlage unserer Beziehung. Wir werden sie nicht durch Hass, Wut, Egoismus, Feindschaft und unbedeutenden Streitigkeiten gefährden. Unseren Geschwistern, die sich in Not befinden, helfen wir wo wir nur können.
Verehrte Muslime,
mit diesen Gedanken sollten wir die kommenden vier Tage nutzen, um unsere Geschwisterlichkeit zu leben und zu stärken. So sollten wir uns gegenseitig beschenken und bewirten und alle Freunde und Verwandte, die wir nicht persönlich sehen können, zumindest anrufen. Schließlich sei auch daran erinnert, dass es auch während der Festtage noch möglich ist, sich an der IGMG-Opfertierkampagne zu beteiligen. Wir beglückwünschen all unsere Geschwisterzum Opferfest und bitten Gott, dass er uns noch viele solcher Tage erleben lasse.
IGMG-Irschadabteilung