Freitagspredigt

Hutba – Der vertrauenswürdige Gläubige

18. Februar 2011

Verehrte Geschwister,

Muslime sollten in Wort und Tat vertrauenerweckende Personen sein. Sie sollten gewissenhaft reden und ebenso handeln. „Al-Amîn“ (der Vertrauenswürdige, der Treue, aber auch der Sichere und Sichernde) ist einer der 99 Namen Allahs und gleichzeitig eine Eigenschaft aller Gesandten Gottes. Amîn zu sein bedeutet furchtlos, schützend, vertrauensvoll und treu zu sein. Die Begriffe „Amîn“, „Mu’min“ (Gläubiger) und „Amâna“ (Anvertrauetes) entspringen im Arabischen alle derselben Wurzel, die soviel wie „frei von jeglicher Angst und jeglichem Zweifel und Sicherheit bedeutet. Eine vertrauensvolle und treue Person wird etwas ihm Anvertrauten auf keinen Fall veruntreuen. Unser Schöpfer empfielt uns nur denen etwas anzuvertrauen, die auch vertrauensvoll sind: Siehe, Allah gebietet euch, die euch anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurückzugeben, und wenn ihr unter den Leuten richtet, nach Gerechtigkeit zu richten.“ (Sure Nisâ, [4:58]) Das größte uns anvertraute Gut ist die Religion (Dîn) und alle Gesandten Allahs waren dementsprechend vertrauensvolle und treue Persönlichkeiten. „Seht, ich bin für euch ein getreuer Gesandter.“ (Sure Schuarâ, [26:107]) sagte Nûh (as) zu seinem Volk, dass ihn der Lüge bezichtigte.

Verehrte Muslime,

Muhammad (saw) wurde, bevor er zum Propheten erwählt wurde, „Muhammad Al-Amîn“ („Muhammad, der Vertrauenswürdige“) genannt. Diesen Namen hatte er auch verdient, denn er vollbrachte seine Aufgabe immer gewissenvoll und mit Bedacht. Alle Gesandten Allahs besitzen diese Eigenschaft. Bis heute ist diese Eigenschaft nach wie vor für jeden Muslim ein Muss. Jeglicher Erfolg hängt davon ab. Damit jemand als vertrauenswürdig gilt, hat er zunächst aufrichtig zu sein. Außerdem sollte er bereit sein, auch schwierige Situationen zu meistern.  Bis auf die Sündenlosigkeit aller Propheten, haben die Gläubigen dieselben Eigenschaften. Und die Eigenschaft, die den Gläubigen ausmacht, ist das Vertrauen, das er erweckt. Allah beschreibt die Gläubigen, als jene, die das ihnen anvertraute Vermögen bewahren und ihr Versprechen erfüllen.“ (Sure Mu’minûn, [23:8]) Der Prophet Muhammad (saw) bezeichnet die Eigenschaft der Untreue, als Zeichen der Heuchelei (Nifâk) und sagt ebenso: Wer nicht vertrauenswürdig ist, hat keinen Glauben.“ (Ahmad bin Hanbal)

Deshalb, verehrte Geschwister,

lasst uns, trotz der Schwere unserer Prüfung auf der Welt und insbesondere in Europa, Muslime sein, die nach dem Maßstab Allahs und seines Gesandten leben. Selbst unseren Gegenspielern gegenüber sollten wir vertrauensvoll sein und zeigen, dass wir nicht die Grenzen der Gerechtigkeit übertreten. In Wort und Tat sollten wir innerhalb der Gesellschaft Vertrauen erwecken und dieser Eigenschaft gerecht werden. Wir sollten in keiner Form mit Lug und Betrug zu tun haben. Dies erwartet unsere Religion von uns.

IGMG-Irschadabteilung

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