Freitagspredigt
Hutba – Der Monat des Fastens und des Korans: Ramadan
14. September 2007Verehrte Geschwister,
der Ramadan hat begonnen und wir befinden uns nun im Monat der Barmherzigkeit (Rahma) und des Segens (Baraka). Möge er allen Muslimen gesegnet sein. Um diesen Monat in bester Weise nutzen zu können, müssen wir ihn mit dem Koran, dem Fasten und anderen Gottesdiensten begehen. Denn dieser Monat ist eine in geistiger Hinsicht sehr verdienstvolle Zeit. Aus diesem Grund hat unser geliebter Prophet gesagt: „Wer aus reinem Glauben und den Lohn von Gott erwartend die Ramadannächte belebt (mit Gebeten verbringt), dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ (Nasâî, İmân, 22, Bd. V, 117) „Wenn der Ramadan beginnt, werden die Tore der Himmel geöffnet, die der Hölle geschlossen und die Teufel in Ketten gelegt.“ (Buchârî, Sawm, 5)
Verehrte Geschwister,
ein anderer Grund für den Wert des Ramadans ist der Koran, genauer die Offenbarung des Korans in diesem Monat. Dies wird im folgenden Vers berichtet: „Es ist der Monat Ramadan, in welchem der Koran als Rechtleitung für die Menschen und als Beweis dieser Rechtleitung und als Maßstab herabgesandt wurde.“ [2:185] Aus diesem Grund haben der Gesandte Gottes und seine Gefährten (Ashab) den Koran in diesem Monat oft gelesen und über seine Bedeutung nachgedacht. Unter der Leitung Gabriels (Dschabrâîl) wurden jedes Jahr die bis dahin offenbarten Suren wiederholt und überprüft. Dieser Brauch (Sunna), „Mukâbala“ genannt, wird seit Jahrhunderten in unseren Moscheen fortgeführt. Wir sollten diesen Lesungen – wenn möglich – in der Moschee, sonst zuhause mit unserer Familie beiwohnen, den Koran lesen oder ihm zuhören. So können wir uns auf ein Leben nach den Geboten des Korans vorbereiten. Wir sollten auch versuchen, den Koran in Begleitung einer Übersetzung zu lesen und über seine Bedeutung nachzudenken. Wir sollten uns viele Gedanken über die Weisheiten des Korans und die Bedeutung seiner Verse machen und unsere Herzen mit dem Licht seiner Botschaft erhellen. Denn er ist eine Rechtleitung, die uns vor Schlechtem bewahrt und uns zu einem glücklichen Leben führt. Zudem sollten wir wissen, dass diese gesegneten Tage sehr schnell vorüber gehen.
Verehrte Geschwister,
der Ramadan ist zugleich der Monat des Fastens. Das Fasten ist eines der bedeutendsten Gebote des Islams und bedeutet, von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang sich des Essens, Trinkens und des Geschlechtsverkehrs zu enthalten, wobei dies in der Absicht eines Gottesdienstes und nur um Allahs Zufriedenheit willen geschehen darf. Neben Dingen wie dem Essen und Trinken müssen wir uns auch vor Lügen, Verleumdung, Nachrede, Hass, Wut oder der Verbreitung von Gerüchten hüten, da diese verhindern können, dass wir den vollen Lohn unseres Gottesdienstes (Ibâda) erhalten. Denn das Fasten ist eine Angelegenheit zwischen Gott und seinem Diener (Kul). Aus diesem Grund hat unser Herr Folgendes gesagt: „Das Fasten ist für Mich, und Ich werde es belohnen.“
Verehrte Geschwister,
das Fasten bringt auch eine geistige Atmosphäre der Geduld und Beständigkeit mit sich und erhöht die Bereitschaft, Gutes zu tun. Diese Atmosphäre sollten wir sehr gut nutzen und den Gottesdienst des Fastens mit materiellen und körperlichen Gottesdiensten bereichern. In diesem Sinne sollten wir viele Gebete verrichten, die Zakât und die Fitra entrichten und in dieser Zufriedenheit viele Bittgebete sprechen. Wir sollten uns mit unseren Verwandten und Bekannten zum Iftar treffen und unsere Geschwisterlichkeit festigen. Mögen alle Muslime zu denjenigen gehören, die durch das Tor des Paradieses, „Rajjân“ genannt, gehen, das nur von denjenigen betreten werden kann, die fasten.
IGMG – Irschad-Abteilung