Freitagspredigt
Hutba – Den Ramadan empfangen
07. September 2007Verehrte Geschwister,
allmählich nähern wir uns dem Ramadan, dem „König der elf Monate“. Allah ermögliche uns diesen Monat, den segenreichsten der Drei Monate, mit guten Werken und Gottesdiensten (Ibâda) zu verbringen. Der Ramadan ist der Monat des Fastens, der Monat des Korans (Sure Bakara, [2:185]) und ein an Segen reicher Monat, in dem auch mehr soziale Gottesdienste verrichtet werden, als sonst.
An den letzten zehn Tagen dieses Monats kann man sich, gemäß dem Brauch (Sunna) des Gesandten Gottes, in eine Moschee zurückziehen (İtikâf). Außerdem wird neben den täglichen Pflichtgebeten ein freiwilliges Gebet verrichtet, dass man Tarâwih-Gebet nennt, so dass man mehr und mehr Lohn erwirbt. Die Fitra-Spende, die für jeden Muslim, der in der Lage dazu ist, verpflichtend ist, wird in diesem Monat gezahlt.
Verehrte Geschwister,
der Muslim, der diesen Monat mit Fasten verbringt, reinigt sich körperlich sowie geistig.
Jeder Gottesdienst, der während dem ganzen Jahr verrichtet werden kann, nimmt in diesem Monat seinen Platz ein. Da dies der Monat des Korans ist, wird er viel gelesen. Die Koranrezitationen in Form der Mukâbala, die in unseren Moscheen gelesen werden, symbolisieren die Rezitation Gabriels mit unserem Propheten während jedes Ramadans.
Verehrte Geschwister,
in diesen Tagen sollten wir, genauso wie wir uns auf den Ramadan vorbereiten, auch unsere Moscheen auf die Gläubigen vorbereiten, die vermehrt die Moschee aufsuchen werden. Wir sollten auch unsere Nachbarn, die in unserer unmittelbaren Umgebung wohnen auf den Ramadan und die zu erwartende Zahl der Gläubigen aufmerksam machen und uns schon im Voraus für etwaige Unannehmlichkeiten entschuldigen. Da ab diesem Jahr die Zeit des Tarâwih-Gebets in die abendlichen Ruhestunden fällt, ist besonders darauf hinzuweisen, dass die Gläubigen während des Moscheebesuchs die Menschen nicht stören dürfen. Unsere Gemeindevorstände sollten schon zu Beginn des Ramadans auf die Dienste unseres Verbandes, der bedürftigen und benachteiligten Menschen seine helfende Hand ausstreckt, hinweisen und diese Arbeit ernst nehmen. Wir müssen in der Lage sein das Elend eines Menschen zu spüren, der sich mit einem trockenen Stück Brot begnügen muss, während wir von allmöglichen Gaben überschüttet werden. Gemäß den Worten des Gesandten Gottes, der sagte, dass in diesem Monat „die Teufel gebändigt und die Pforten des Paradieses weit geöffnet“ werden, sollten wir dafür beten, dass schlechte Gedanken nicht verwirklicht werden können und wir die Menschen in Frieden leben können.
Verehrte Geschwister,
indem wir Fasten, werden wir eines der fünf Gebote (Farz) befolgen und das größte Geschenk des Ramadans entgegennehmen. Über das Fasten sagte unser Prophet: „Wer aus reinem Glauben und die Belohnung von Allah erhoffend fastet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ Allah hat gesagt: „Das Fasten ist für mich und ich werde es belohnen.“
Welches Glück dem, der dieses Gebot einhält!
Zum Abschluss unserer Hutba möchten wir auf folgendes hinweisen:
Die Muslime müssen den Ramadan zu aller erst gedanklich, geistig und körperlich gereinigt empfangen. Sie müssen das Fasten gemäß seinen Vorschriften einhalten und so oft wie möglich die Moscheen besuchen. Sie müssen sich vor leeren Handlungen und Worten hüten und oft im Koran lesen. Sie müssen die Zakât, Fitra und andere Abgaben entrichten und – wenn möglich – sich in der Moschee zurückziehen (İtikâf). Sie müssen für die muslimische Gemeinschaft (Umma) und alle Menschen beten und zu Allah flehen.
Sie sollten den Ramadan mit Gottesdiensten schmücken wie jemand, der im Blumenbeet des Lebens Rosen sammelt. Sie sollten auf gute Charaktereigenschaften wie Ehrlichkeit (Ichlâs), Reue (Tawba), Nachsicht, Liebe, Aufrichtigkeit (Ihsân) und Großherzigkeit achten. Gemäß dem Wort „Der beste unter den Menschen ist der, der den anderen nützlich ist.“ müssen sie sich und der ganzen Gesellschaft und insbesondere ihren Nachbarn helfen. Wir bitten Allah, dass er unser Fasten und all unsere anderen Gottesdienste annehme und beglückwünschen schon jetzt alle zum Ramadan.
IGMG – Irschad-Abteilung