Freitagspredigt

Hutba – Das Wirtschaftsleben des Muslims

16. September 2011

Verehrte Muslime,

Allah, der uns das Leben geschenkt hat, hat diesem Leben auch eine gewisse Harmonie auferlegt. Unser Prophet Muhammad (saw) hat dieses Gleichgewicht auf vorbildhafte Weise in seinem Leben umgesetzt, dies auch anderen geraten zu tun. Er hat die Weisheit, die hinter diesen Regeln steckt, auch offenkundig vermittelt. Diese Harmonie gilt auch für das Wirtschaftsleben des Muslims.

Verehrte Geschwister,

der Islam umfasst das ganze Leben. Er regelt die Glaubensinhalte, die Gottesdienste und die Handlungen, formt den Charakter sowie das wirtschaftliche und politische Leben. So wie das Gebet und die Zakat basiert das Wirtschaftsleben des Muslims auf den Glaubensgrundlagen. Der Islam unterscheidet zwischen dem Erlaubtem (Halal) und dem Verbotenem (Haram), egal in welchem Bereich des Lebens. Er gebietet Gerechtigkeit und verbietet Maßlosigkeit und Verschwendung. Kurz: Der Islam empfielt stets den mittleren Weg zu gehen. Es ist offenkundig, dass Gesellschaften, die das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben, Produktion und Nachfrage, Anlage und Kapital nicht halten, früher oder später darunter leiden werden.

Geschätze Geschwister,

ökonomisch zu handeln entspringt dem natürlichen Gerechtigkeitssinn und der Weisheit des Menschen. Der Gesandte Allahs sagte sogar, dass das ökonomische Handeln ein Teil des Prophetentums sei, dass der beste Weg der mittlere Weg sei, dass man ökonomisch und vorrausschauend handeln solle, und dass jene, die so handeln keinen finanziellen Problemen ausgesetzt seien. Der auf erlaubtem Wege erlangte Besitz ist von besonderem Wert. Und es gibt genügend Möglichkeiten, auf ehrlichem Wege Geld zu verdienen. Jedoch sind der Zins und Wucher sind verboten. Maßlosigkeit und Verschwendung soll entgegengetreten werden. Übertriebener Luxus und ein zu ausgeprägtes Modebewusstsein entspricht nicht dem islamischen Geist.

Verehrte Muslime,

aus den Überlieferungen des Gesandten Allahs wissen wir, dass derjenige, der auf erlaubtem Wege, auf ehrliche Weise sein Geld verdient, keine Probleme haben wird, am Tage des Gerichts Rechenschaft abzulegen. Selbst die Engel werden diese Personen bewundern. Wir möchten unsere Hutba mit einem Hadith abschließen und bitten Allah darum, dass er uns erleichtert, ausgeglichen zu leben und das Gleichgewicht zwischen dem Diesseits und dem Jenseits zu halten: „Arbeite, als würdest du niemals sterben und fürchte dich, als würdest du morgen sterben.“ (Râmûzu’l-Ahâdîth, Bd. 1, S. 75, Hadith 1)

IGMG-Irschadabteilung

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