Freitagspredigt
Hutba – Das Ramadanfest 2011
30. August 2011Verehrte Muslime,
in Gesundheit und Wohlbefinden haben wir den Monat Ramadan, den Monat der Barmherzigkeit, Vergebung und des Segens empfangen. Und nun, am Ende diesen Monats, verabschieden wir ihn und feiern das Ramadanfest. Der Ramadan ist wie im Flug vorbeigegangen. Wir haben versucht, diesen Monat in bester Weise zu verbringen. Wir haben gefastet, sind unsere finanziellen Verantwortungen nachgekommen, sind für die Tarâwîh-Gebete zusammengekommen und haben die Kadr-Nacht auf schönste Weise verbracht. Möge das Ramadanfest heute der Vorbote auf das eigentliche Fest im Jenseits sein, wenn wir unserem Herrn begegnen.
Trotz der Sommerferien haben unsere Moscheen den Segen dieses Monats zu spüren bekommen. In unserer Moschee haben wir viele neue Gesichter gesehen, schöne und bleibende Erfahrungen gemacht und unvergessliche Momente der Geschwisterlichkeit erlebt. Möge Allah uns noch viele Fastenmonate erleben lassen.
Verehrte Geschwister,
wir haben in diesem Monat vieles geschafft, was wir zu anderen Zeiten nicht schaffen konnten. Viele unserer schlechten Eigenschaften konnten wir uns in diesem Monat abgwöhnen. Beim gemeinsamen Fastenbrechen haben wir viele neue Freunde gewonnen oder alte Freunde wiedergesehen. Durch unsere Zakat und Fitra-Abgaben konnten wir einer Vielzahl von bedürftigen Geschwistern helfen und so ein neues Gemeinschaftsgefühl aufleben lassen. Unsere guten Taten werden uns inschaallah belohnt werden. Dies alles ist auf den Segen des Ramadans zurückzuführen. Der Ramadan war eine Zeit, in der wir bewusster gelebt haben. Unsere Aufgabe ist es nun, alles Gelernte auf die beste Weise in unserem Leben zu verwurzeln. Unser Prophet, Muhammad (saw), sagte: „Der Gottesdienst, den Allah am meisten liebt, ist der, der wenig, aber regelmäßig verrichtet wird.“ (Buchârî, Iman, 32) Bis zu unserem Tod, ist es unsere Aufgabe, Gläubige zu sein, die aufrichtig Gutes tun. Im Koran heißt es: „Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit (also der Tod) zu dir kommt.“ (Sure Hidschr, [15:99])
Verehrte Muslime,
während wir hier in unseren Moscheen diese festlichen Momente erleben, geht es vielen Muslimen auf der Welt sehr schlecht. Die Dürre in Somalia, die inneren Unruhen in Lybien und Syrien, die Verhinderung von Hilfsaktionen in Palästina ging auch im Ramadan weiter. Und deswegen ist unser Fest auch von Trauer begleitet. Möge Allah die Umma und alle Menschen auf der Welt in Kürze von Unterdrückung und Ungerechtigkeit befreien.
Wie in jedem Jahr sind wir neben unseren körperlichen Gottesdiensten auch unserer sozialen Verantwortung nachgekommen. Wir haben also auch finanzielle Gottesdienste verrichtet. So konnten unsere Geschwister in Nah und Fern zu sehen, dass sie nicht allein sind. Möge Allah unsere Taten unserer Absicht gemäß belohnen.
Geschätzte Geschwister,
auch an einem Festtag wie heute haben wir Verantwortungen. Bis zum heutigen Tag sollten die Fitra-Abgaben bezahlt worden sein. Wenn das noch nicht geschehen ist, kann es jetzt noch nachgeholt werden. Auch die Geschwister, die ihre Zakat noch nicht abgegeben haben, sollten dieser Aufgabe nun nachkommen. Außerdem können alle, die sich noch an unseren anderen Spendenaktionen beteiligen möchten, dies jetzt tun.
Liebe Geschwister,
zu Festtagen sollten die Jüngeren die Älteren besuchen, Streitigkeiten sollten beigelegt werden. Wer seine Verwandten und Bekannte nicht selbst besuchen kann, sollte sie zumindest anrufen, um so die Geschwisterlichkeit zu erneuern und zu festigen. Wir sollten dieses Fest in bester Weise verbringen, damit unsere Kinder ein gutes Vorbild haben. Möge Allah allen unseren Geschwistern einen segenvollen Festtag voll Freude und Frieden bescheren.
IGMG-Irschadabteilung