Freitagspredigt

Hutba – Aufrichtiges Handeln nur um Gottes Willen

26. März 2010

Verehrte Geschwister,

in diesen Tagen gedenken wir einiger bedeutender Ereignisse. Zum einen feiern wir den Jahrestag der Geburt des Gesandten Gottes, Muhammad Mustafa (saw). Aus diesem Anlass werden überall im Lande großer Gedenkveranstaltungen organisiert. Auf der anderen Seite bereiten wir uns auf das Finale des nun schon 22. Europäischen Koranrezitationswettbewerbs vor. Möge uns Allah für all unsere Bemühungen belohnen.

Verehrte Muslime,

selbtverstänlich ist es erfreulich, wenn wir möglichst zahlreiche Aufgabenfelder in Angriff nehmen können. Doch das wichtigste ist doch, dabei das eigentliche Ziel, das Wohlwollen Gottes aus den Augen zu verlieren. Denn alles andere wäre reine Zeitverschwednung. So heißt es im Koran: „Am Tage, an dem weder Vermögen noch Söhne helfen, sondern nur (gerettet wird), wer zu Allah mit reinem Herzen kommt!“ [26:88][26:89]

 

Unser Prophet sagte: „Allah achtet nicht auf euer Äußeres noch auf euren Reichtum, sondern auf eure Herzen und eure Taten.“ (Muslim) In einem anderen Hadith sagte er, dass außer den Gottesdiensten, die um Allahs Zufriedenheit Willen verrichtet werden, keine Gottesdienste angenommen werden: „Ohne Zweifel, nimmt Allah nur die Taten an, die um seiner Zufriedenheit Willen gemacht werden.“ (Nasâî, Dschihâd, 24; Ahmad bin Hanbal, IV, 126)

 

Schließlich ist es die Absicht (Niyya), die den Gläubigen (Mu’min) vom Heuchler (Munafik) trennt. Das Ziel eines Heuchlers sind nur weltliche Dinge. Das Ziel eines Gläubigen hingegen ist nur die Zufriedenheit Allahs und ihm möglichst nahe zu stehen. Nur durch die richtige Absicht werden aus Worten und Handlungen Gottesdienste. Deshalb hat ein Gottesdienst, der ohne die richtige Absicht und ohne Aufrichtigkeit verrichtet wird, keinen Nutzen für den Menschen. So misst der Islam der Absicht große Bedeutung bei und unser Prophet hat erklärte, dass der Wert eines Gottesdienstes an die Absicht gebunden ist. (Buchârî, Bad-ul Wahy 1; Muslim, Imârat, 155.4) Das Gegenteil der richtigen Absicht und der Aufrichtigkeit ist die Angeberei. Mit den Gottesdiensten anzugeben und zu prahlen, ist eine geistige Krankheit, die die Gottesdienste zunichte macht. Unser Herr beschreibt dies so: „O ihr, die ihr glaubt! Entwertet eure Almosen nicht durch Vorhaltungen und Verletzen von Gefühlen, wie derjenige, der Geld spendet, um von den Leuten gesehen zu werden, und nicht an Allah und den Jüngsten Tag glaubt“¦“ [2:264]

 

Verehrte Geschwister,

Die Handlungen eines Muslims haben keinen Wert bei Gott, wenn dahinter nicht einzig und allein die Absicht steckt, die Zufriedenheit unseres Schöpfers zu erlangen. Keine Handlung ist von Bedeutung, wenn sie einem anderen Zweck dient als das Wohlwollen Gottes – und sei es, dass man dabei sein Leben aufs Spiel setzt, sein Leben der Wissenschaft widmet und sein gesamtes Vermögen opfert.

 

IGMG-Irschadabteilung

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