Gemeinschaft

Humanitäre Hilfe in Gaza weiterhin lebensnotwendig

27. Februar 2009

Die IHH und IGMG glänzen mit ihren bestehenden Hilfeleistungen auch nach dem vermeintlichen Ende des israelischen Angriffs auf Gaza. Neben der Versorgung von Gazabewohnern mit Decken, Betten und anderen Hilfegütern sowie die Verteilung von Nahrungsmittelpaketen an die 2500 Opfer der Gewalt wird versucht, eine Bleibe für die Hinterbliebenen zu finden.

Waisenkinder sind in besonderer Not

Die IGMG und IHH haben sich für die Pflege von mindestens 2000 Waisenkindern verpflichtet, die ihre Eltern während der letzten israelischen Angriffe auf den Gazastreifen verloren haben. Bislang haben sich die Organisationen für die 500 Kinder, davon 200 in El-Chalil und 300 in Gaza, mit Unterhaltungskosten in Höhe von 25 Euro pro Kind verpflichtend erklärt. Die IGMG- und IHH-Helfer berichten vor Ort: „Durch die Liefersperre ist die ohnehin schwierige Lebenssituation im Gazastreifen ins Unerträgliche ausgeartet. Dadurch sind die Bewohner von Gaza extrem auf die Hilfen und Spenden, die von außerhalb kommen, angewiesen“ und riefen zur weiteren Spende auf- mit der Versicherung, dass alle Spenden ihr Ziel erreichen.

Ärzte der IHH und IGMG in vollem Einsatz

Seit dem 16. Januar befindet sich ein elfköpfiges Ärzteteam der Hilfsorganisationen IHH und IGMG im Gazastreifen, die sich um Kranke und Verletzte in den Krankenhäusern kümmern. Mit unermüdlicher Hilfsbereitschaft versuchen sie unter unmöglichen Bedingungen das Leiden der Gewaltopfer ein wenig zu lindern.

Nach ihren Berichten zufolge wird ein Großteil der operierten Verletzten in ihrem weiteren Leben für immer behindert sein. Unser IHH- und IGMG-Korrespondent in Gaza, Adem Bark, warnt vor der Gefahr, dass diese Opfer der Gewalt – viele darunter müssen ein weiteres Mal operiert werden – in Vergessenheit geraten werden. Neben akuten Hilfeleistungen müsse Gaza von Grund aus neu errichtet werden, da die israelischen Angriffe insbesondere auch auf die Infrastruktur von Gaza gezielt hätten. „Obwohl viele der Verletzte auf eine Zukunft im behinderten Zustand entgegensehen, sind sie dennoch von einer unermesslichen Würde umgeben“, schildert Adem Bark die Haltung der Palästinenser.

Unterkunft für Heimatlose

Neben der Versorgung von Waisenkindern und Verletzten bemühen sich die Helfer vor Ort, eine bewohnbare Bleibe für die Opfer zu finden, deren Häuser von israelischen Bomben zertrümmert worden sind. Nach den bisherigen Zahlen wurden mindestens 5000 Häuser durch die israelischen Angriffe zerstört. Wir möchten mindestens 100 Palästinensern zu einem neuen Heim verhelfen. Hierzu benötigen wir eine Summe in Höhe von 150 000 Euro. Über die genauen Angaben berichtet Adem Bark weiterhin: „Durch die israelischen Bomben wurden 15 631 Wohnungen komplett, über 21000 Häuser teilweise zerstört. 150 ehrenamtliche Helfer unserer Partnerorganisation in Gaza unterstützen die Ermittlung von weiteren zerbombten Häusern unermüdlich. Weitere Helfer organisieren die Rationierung der Hilfsgüter und deren Verteilung an die bedürftigen Palästinenser. Obwohl diese Arbeiten sehr mühsam laufen, sind unsere Helfer mit größtem Elan dabei. Insbesondere verteilen wir Nahrungsmittel, Fertiggerichte, Decken, Bücher und andere Schulartikel und Schuluniformen.

Doch viele Wohnungen warten auf eilige Renovierungsarbeiten, ermüdete Ärzte auf Unterstützung, über 50 zerbombte Moscheen auf Wiederaufbau“¦

Israel hat mit ihren Angriffen selbst Tiere und Pflanzen nicht geschont. Oliven-, Datteln- und Zitronenhaine sind zum großen Teil zerstört und Tiere auf unmenschliche Weise getötet worden“¦ Doch trotz vieler Toten strömen andere Palästinenser in Gaza ein, geschweige denn, dass ein einziger Palästinenser von Gaza fortzugehen denkt. Auch wenn sie sterben müssen, wollen sie in ihrer eigenen Heimat sterben, ist die Ansicht aller Palästinenser in Gaza.“

Unsere Hilfen in Gaza umfassen zudem die Ausgrabung von Trinkwasserquellen sowie Gesundheitschecks. Seit den israelischen Angriffen überbrachten wir zunächst medizinische Hilfsmittel im Wert von 71.000 Euro und Nahrungsmittel im Wert von 50.000 Euro in den Gazastreifen. Zudem wurde die Ausstattung eines kompletten Operationssaals übernommen. (ab)

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