Pressemitteilung

Grußbotschaft des IGMG-Vorsitzenden anlässlich des Mawlîd an-Nabawî

24. Februar 2010

„Der Mawlîd an-Nabawî ist der Jahrestag der Geburt des Gesandten Gottes Muhammad (saw). Somit ist der Gesandte Gottes, der als Barmherzigkeit für die ganze Menschheit gesandt wurde, vor 1471 Jahren auf die Welt gekommen. Er ist das Siegel der Propheten, nach ihm ist und wird kein anderer Prophet mehr kommen, seine Botschaft ist bis zum Jüngsten Tag gültig. Wie glücklich dürfen sich jene Menschen schätzen, die zur Gemeinschaft derer gehören, die Muhammad (saw) folgen.

Unser Prophet wurde zu einer Zeit geboren, in der aufrichtiger Glaube, Moral und der Mensch keinerlei Wert besaßen. Die Starken unterdrückten die Schwachen, die Reichen wurden immer reicher, die Armen immer ärmer. Ein Teil der Menschen wurde versklavt, sie wurden als Besitz ihrer Herren angesehen. Die Frau hatte keinerlei Rechte und zumeist keinen anderen Rang als ein Sklave. Dies galt nicht nur für die arabische Halbinsel, sondern  im Allgemeinen auch für die übrige Welt.

Schon seine Geburt war ein Zeichen dafür, dass sich dieser Mensch nicht mit dieser Situation abfinden würde. Es wird überliefert, dass in der Nacht seiner Geburt das Feuer im Tempel der persischen Feueranbeter erlosch, welches seit tausend Jahren brannte, dass das Tal von Semave überflutet wurde und die mächtigen Säulen des byzantinischen Herrscherpalastes Schaden erlitten. Zudem hatten die arabischen Hellseher die Geburt des Propheten vorhergesagt.

Und in der Tat hat der Prophet der Welt Frieden und Segen gebracht. Denn er wurde als Prophet der Barmherzigkeit der ganzen Menschheit gesandt. Er hat den Ungerechten die Stirn geboten, sich an die Seite der Unterdrückten gestellt. Durch ihn haben die Menschen, insbesondere Frauen, Freiheit erlangt. Er schaffte das Bewusstsein, dass Mädchen, die aufgrund ihres Geschlechts als Schande der Familie galten, auch als Mensch angesehen wurden wie alle anderen.

Der Prophet behandelte alle, ob Muslim oder nicht, gerecht und respektvoll. Der Gesandte Gottes sagte: „Ihr könnt niemanden zum Sklaven machen, den seine Mutter als freien Menschen geboren hat.“, „Der Besitz, das Leben, die Ehre, die Nachkommen und die Religion jedes Menschen stehen  unter Schutz.“ Und er fragte: „Was ist die Schuld der Mädchen, die bei lebendigem Leibe vergraben werden, dass sie eine solche Strafe verdienen?“ Aufgrund solcher Aussagen haben sich sogar seine nahen Verwandten von ihm distanziert, weil sie um ihre Privilegien fürchteten. Zuerst haben sie versucht, ihn zu überreden, dann zu bestechen. Zuletzt haben sie sogar versucht, ihn zu ermorden. Doch vergebens. Als der Gesandte Gottes diese Welt verließ, hinterließ er der Menschheit zwei Dinge. Er sagte: Ich hinterlasse euch zwei Dinge. Wenn ihr euch an sie haltet, werdet ihr niemals vom rechten Weg abkommen. Dies sind das Buch Gottes und die Sunna des Gesandten.

Fast fünfzehn Jahrhunderte sind nun vergangen, seit der Prophet verstorben ist, und noch immer bedarf die Welt der Prinzipien, die er uns gegeben hat. Jene, die die Macht in den Händen haben, fahren fort mit ihrer Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Was für ein Unterschied besteht denn zu der Situation im vorislamischen Arabien? Auch wenn die Sklaverei dem Anschein nach abgeschafft wurde, leben viele Menschen in Sklaverei und ähnlichen Verhältnissen ohne sich zur Wehr setzen zu können. Der einzelne Mensch hat keinen Wert, vom Schutz des Lebens, des Besitzes, der Ehre, der Nachkommen und der Religion kann zuweilen nur schwer die Rede sein. Unter diesen Verhältnissen hat insbesondere die islamische Welt zu leiden.

So wie die Welt zur Zeit des Gesandten Gottes durch eben diesen Propheten Frieden und Gerechtigkeit gefunden hat, so kann auch unsere Welt zu neuem Leben erwachen, wenn sie die Botschaft des Korans und der Sunna versteht. Ohne Zweifel fällt den Muslimen hierbei selbstverständlich eine vorrangige Rolle zu.

In diesem Sinne gratuliere ich all unseren Geschwistern zum Mawlîd an-Nabawî. Möge er uns Frieden und Segen bringen. Ferner rufe ich unsere Schwestern und Brüder auf, die vielfältigen Veranstaltungen anlässlich des Jahrestages der Geburt unseres Propheten zu besuchen und in ihrem Umfeld bekannt zu machen.“

Vorsitzender der IGMG
Yavuz Çelik Karahan

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