Freitagspredigt
Eine spirituelle Reise: von den gesegneten Drei Monate zum Ramadanfest
02. Januar 2025Verehrte Muslime!
Allah hat bestimmte Orte und Zeiten besonders gesegnet. So etwa die gesegneten Nächte in den Monaten Radschab, Schabân und Ramadan. Dies ist eine Zeit der Barmherzigkeit, Vergebung und inneren Ruhe. Als unser Prophet (s) die gesegneten Drei Monate erreichte, sprach er folgendes Duâ: „O Allah, segne die Monate Radschab und Schabân und führe uns in den Ramadan.“[1]
Die gesegneten Drei Monate sind eine Zeit der Freude und der inneren Ruhe, eine Zeit der unendlichen Gnaden Allahs, seiner Barmherzigkeit und Vergebung. Diese Monate sind eine gute Gelegenheit, um über den Sinn unseres Daseins, unsere Vergangenheit und unsere Pläne für die Zukunft nachzudenken und Takwâ zu erlangen.
Liebe Geschwister!
Der Monat Radschab, in dem wir uns nun befinden, galt schon vor dem Islam als gesegnete Zeit. Gestern haben wir in der ersten Nacht des Monats Radschab die Regaib-Nacht begangen. Inschallah werden wir auch die gesegnete Nacht am 27. dieses Monats erreichen. Am 15. Schabân ist die Berat-Nacht. Unsere Mutter Aîscha (r) sagte: „Ich habe nicht gesehen, dass der Gesandte Allahs (s) außer im Ramadan in anderen Monaten vollständig gefastet hat. Ich habe auch nicht gesehen, dass er in anderen Monaten mehr gefastet hat als im Schabân.“[2] Der letzte der drei Monate ist der Ramadan, in dem auch die Kadr-Nacht befindet. Der Ramadan steckt voller Segnungen und Weisheiten. Er ist eine Zeit, in der mehr gute Taten vollbracht und den Bedürftigen geholfen wird, in dem gefastet wird und in dem man sich mehr als sonst mit dem Koran befasst. Die gesegneten Drei Monate erinnern uns an unsere Verantwortungen – gegenüber unserem Schöpfer, unserer Familie, unseren Kindern, den Muslimen und der gesamten Menschheit. Diese Zeit ist eine wertvolle Gelegenheit, uns von unseren Fehlern, Sünden, und unserer Nachlässigkeit abzuwenden. Nutzen wir diese Tage und Nächte, um unsere Gebete zu vermehren, den Koran mit unseren Familien zu rezitieren und zu verstehen, und unser Wissen über die islamische Geschichte und die Grundlagen des Islams zu vertiefen. Und vergessen wir nicht, an Gemeinschaftsgebeten teilzunehmen und die Moschee sowie die Gemeinschaft zu stärken.
Verehrte Muslime!
Der Radschab und Schabân sind eine Vorbereitung auf den Ramadan. In dieser Zeit unterstützen wir mehr als sonst die Waisen und Bedürftigen, besuchen kranke, alte und einsame Menschen. Vor allem ist es auch wichtig, dass unsere Kinder eine schöne Vor-Ramadanzeit in unseren Moscheen und in der Gemeinschaft erleben. Die spirituelle Atmosphäre ist auch gut geeignet, um Streitigkeiten beizulegen und sich für Frieden und Geschwisterlichkeit einzusetzen.
Möge Allah uns durch die gesegneten Drei Monate einen Neuanfang ermöglichen und der Menschheit Wohlstand schenken. Beenden wir unsere Hutba mit dem zu Beginn vorgetragenen Koranvers: „Ihr Lohn ist Verzeihung von ihrem Herrn und Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darin zu verweilen; und herrlich ist der Lohn der (Gutes) Wirkenden.“[3]
[1] Tabarânî, Mu’dscham al-Awsad, IV, 189
[2] Muslim, Siyâm 176; Ibn Mâdscha, Siyâm 30
[3] Sure Âli Imrân, 3:136