Verehrte Muslime!

Den Kontakt zur Verwandtschaft zu pflegen, sie zu besuchen, sie anzurufen ist eine Ibâda. Im Koran heißt es: „Und gib dem Verwandten, was ihm gebührt, und dem Armen und dem Reisenden; doch verschleudere nicht wie ein Verschwender.“[1] Über die Pflege der Verwandtschaftsbande, also „Sila-i Rahîm“, sagte unser Prophet ﷺ, dass sich Allah um denjenigen kümmert, der ein gutes Verhältnis zu seiner Verwandtschaft hat und denjenigen verlässt, der sich nicht um seine Verwandtschaft sorgt.[2]

Liebe Geschwister!

Einmal kam ein Gefährte zum Propheten ﷺ und fragte: „O Gesandter Allahs! Kannst du mir eine Ibâda nennen, die mich ins Paradies bringt?“ Der Gesandte Gottes ﷺ antwortete: „Wenn du Allah anbetest, ihm nichts an die Seite stellst, das Gebet verrichtest, die Zakat zahlst und den Sila-i Rahîm beachtest.“[3] Es gibt zahlreiche Hadithe, die uns die Wichtigkeit der guten Beziehung zu unseren Verwandten vor Augen führen, z. B. heißt es: „Wer wirklich an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll seine Verwandtschaftsbande pflegen.“[4] Oder: „Wer den Kontakt zu seinen Verwandten abbricht, wird nicht ins Paradies eintreten.“[5] In einem anderen Hadith heißt es: „Einem Bedürftigen etwas zu geben, ist eine Sadaka. Einem Verwandten etwas zu geben, ist eine doppelte Sadaka. Denn das Eine ist die Wohltat selbst, das Andere ist Sila-i Rahîm, was ebenfalls als Sadaka gilt.“[6] 

Verehrte Muslime!

Die Beziehung zu unseren Verwandten ist wichtig. Lasst sie uns stärken. Wichtig hierbei ist auch: Sila-i Rahîm bedeutet nicht nur, die Familie und Verwandtschaft zu besuchen und Freude und Leid zu teilen. Sondern ihnen, wo nötig und möglich, auch materiell Hilfe zu leisten, wenn sie Not erleiden.

Liebe Geschwister!

Wir können beim Thema Sila-i Rahîm von zwei Stufen sprechen: Die unterste Stufe ist der gute Umgang. Verwandte gut zu behandeln, ihnen mit einem Lächeln zu begegnen, sie zu begrüßen, gut über sie zu denken und Gutes für sie zu wünschen. Die zweite Stufe ist, sie zu besuchen, ihnen zu helfen, wenn sie Unterstützung brauchen, besonders auch die Älteren regelmäßig zu fragen, ob sie etwas brauchen und ihnen, wenn nötig, zu Hilfe eilen.

In einer Überlieferung heißt es, dass Allah nicht die Tat von jemandem annimmt, der die Verwandtschaftsbande bricht.[7] Also lasst uns die Sommerferien als eine Gelegenheit nutzen. Möge Allah uns einen guten Umgang mit unseren Verwandten ermöglichen. Âmîn!

Verehrte Muslime!
Die Kurban-Kampagne des Hasene e.V. läuft unter dem Motto „Kurban – Weg zur Geschwisterlichkeit“ auf Hochtouren. 450 Mitarbeiter stellen sicher, dass die Spenden bei Armen und Bedürftigen auf der ganzen Welt ankommen. Durch eure Opferspende in unseren Gemeinden, schenkt ihr Bedürftigen ein Lächeln. Vergesst nicht, dass das Teilen und einander helfen, unsere Geschwisterlichkeit stärkt. Möge Allah unser Kurban annehmen. Âmîn.

[1] Sure Isrâ, 17:26

[2] Buhârî, Adab 13; Muslim, Birr 17, Hadith Nr.: 2555

[3] Buhârî, Zakat, 1

[4] Buhârî, Ilm, 37; Muslim, Imam, 74-77

[5] Buhârî, Sahîh, Adab, 11

[6] Tirmizî, Sunan, Zakat

[7] Ahmad ibn Hanbal, Musnad, 2. Band, S. 484

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