Freitagspredigt
Der Gruß der Umma
25. September 2015Verehrte Muslime!
Assalamu alaykum! So grüßt euch die Umma. Unsere Geschwister haben eure Opfertiere dargebracht – und werden dies heute und auch morgen noch tun. Ihr habt ihnen euer Kurbanopfer, eure Geschwister als Botschafter und mit ihnen euren Gruß geschickt. Im Gegenzug haben sie euch ihren Gruß aus tiefsten Herzen gesandt. Assalamu alaykum!
Liebe Geschwister!
Dieser Gruß öffnet unsere Herzen für Menschen, die wir nie zuvor gesehen haben. Fast 350 Helfer sind in alle Himmelsrichtungen aufgebrochen, um euren Gruß zu überbringen und ihren Festtag mit der Umma zu verbringen. Sie haben erlebt, wie dieser Gruß ein Lächeln auf so viele Gesichter zauberte und Anlass für so viele Duâs war.
Die Umma ist eine glückliche Gemeinschaft, denn ihre Mitglieder beten und sorgen füreinander, auch wenn sie sich nicht persönlich kennen. Besonderer Dank gilt unserer Gemeinschaft, die uns das alles ermöglicht hat. Und solange es euch gibt, solange wird es auch diese Gemeinschaft geben. So wie die Bäume, die wir vor Jahren gepflanzt haben, heute Früchte tragen, werden auch die kommenden muslimischen Generationen die Früchte jener Bäume ernten, die wir heute pflanzen.
Verehrte Muslime!
Die Älteren unter uns werden sich daran erinnern: Hat unser erstes Kennenlernen nicht mit einem einfachen Gruß angefangen? Dieser erste Austausch ist es, der jetzt unsere Herzen so erfüllt und erweicht. Wenn wir uns die Bedeutung des Koranverses zu Beginn unserer Hutba vergegenwärtigen, sehen wir, dass der Gruß die Grundlage unserer Beziehung ist. Er steht für Frieden, Vertrauen, Wohlbefinden und Zufriedenheit. Der Vers lautet wie folgt: „Es ist kein Vergehen für den Blinden und kein Vergehen für den Lahmen und kein Vergehen für den Kranken und auch nicht für euch selber, in euren eigenen Häusern zu essen oder in den Häusern eurer Väter oder den Häusern eurer Mütter oder den Häusern eurer Brüder oder den Häusern eurer Schwestern oder den Häusern eurer Vaterbrüder oder den Häusern eurer Vaterschwestern oder den Häusern eurer Mutterbrüder oder in den Häusern eurer Mutterschwestern oder in denen, deren Schlüssel ihr besitzt, oder eures Freundes. Es ist kein Vergehen, ob ihr zusammen oder getrennt esst. Doch wenn ihr in ein Haus tretet, so begrüßt einander mit einem gesegneten, guten Gruß von Allah. So macht euch Allah seine Botschaft klar, damit ihr begreift.“[1]
Liebe Geschwister!
Der Ausdruck „Es ist kein Vergehen“ meint nicht: „Ihr könnt es tun oder auch lassen“. Vielmehr trägt er die Bedeutung einer Aufforderung in dem Sinne von „Ihr tut es zwar nicht, aber ihr habt die Erlaubnis dazu“. Durch den Gruß wünschen wir einander Wohlergehen, dessen Quelle Allah ist. Jeder der Gruß, den wir unserer Familie, unseren Kindern, Verwandten, Freunden, bekannten und unbekannten Muslimen geben, und jeder Gruß, den wir von diesen erhalten, steckt voller Segen.
Möge auch der Gruß, den wir in alle Welt gesandt haben und den wir aus aller Welt erhalten, mit Allahs Erlaubnis Segen über uns alle bringen. Unendlicher Dank gebührt Allah, der uns an diesem Festtag einen solch wertvollen Duâ geschenkt hat. Möge Allah uns weder in dieser Welt, noch in unserer Heimstätte im Jenseits ohne Gruß lassen!
[1] Sure Nûr, 24:61