Pressemitteilung

Das Ziel muß real existierende Religionsfreiheit sein

15. Januar 1998

Am 19. und 20. Dezember 1997 fand auf Einladung des Weimar Institutes in Weimar eine Tagung mit dem Titel: ‚Erster Gipfel der europäischen Muslime‘ statt. An dieser Veranstaltung nahm als Beobachter für die IGMG Sefer Ahmedoglu teil. Laut dem Bericht von Herrn Ahmedoglu kam es während der Veranstaltungen nicht zu Beschlüssen oder zur gemeinsamen Verabschiedung einer Deklaration, erst recht nicht einer solchen an der er mitgewirkt hätte.

Mit Datum vom 21.Dezember 1997, also einem Tag nach der Tagung, wurde wie nun in der Januar Ausgabe der Islamischen Zeitung zu lesen, offenbar eine Deklaration veröffentlicht. Wir legen Wert auf die Feststellung, daß wir in keinster Weise am Zustandekommen dieser Deklaration mitgewirkt haben. Ebenso distanzieren wir uns von den Inhalten dieser Deklaration. In Europa gibt es keinen Krieg der Religionen, den die eine oder andere Religion gewinnen wird oder sollte. Es geht in unserer Zeit vielmehr darum, dem Menschenrecht der freien Religionsausübung zur Geltung zur verhelfen, hierzu sind Anstrengungen aller Religionen und eine intensive Zusammenarbeit der Gläubigen notwendig.

Ziele wie die Errichtung eines souveränen Staates der Muslime in Europa sind eher schädliche Utopien und lenken von den wirklichen Problemen ab. Da es kein ‚terra incoqnita‘ gibt, würde die Forderung nach einem souveränen muslimischen Staat eine Bedrohung der territorialen Integrität der europäischen Staaten darstellen. Eine Forderung die als Bedrohung ausgelegt würde und nur die Vorurteile verstärkt. Die realen Probleme der Muslime können nur durch einen breiten gesellschaftlichen Dialog, mit dem Bemühen mit den Nicht-Muslimen eine Gesellschaft zu bilden, gelöst werden. Um den vielfach verbreiteten Vorurteilen gegenüber den Muslimen zu begegnen, ist es notwendig darauf hinzuweisen, daß Muslime um fromme Gläubige zu sein, sich nicht zwangsläufig gegen bestehende staatliche Ordnungen wenden müssen, sondern, daß sie sehr wohl als loyale Bürger, in einem Staat leben können, der ihnen Religionsfreiheit garantiert auch wenn dessen Rechtsordnung nicht genuin islamisch ist.

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