Pressemitteilung
Christchurch wird tiefschwarz in Erinnerung bleiben
15. März 2019„Wir werden nicht zulassen, dass Terror sein Ziel erreicht. Wir werden gesamtgesellschaftlich noch mehr Geschlossenheit und Zusammenhalt demonstrieren. Muslime werden an diesem Freitag noch zahlreicher in die Moscheen gehen und wachsam sein. Der Staat ist aufgefordert, die Sicherheit zu gewährleisten“, erklärt Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind bewaffnete Terrorangriffe von mutmaßlich Rechtsextremisten auf mindestens zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch. Bei den Gewalttaten sind 49 Menschen ums Leben gekommen, weitere 48 wurden teilweise schwer verletzt. Sie hatten sich zum Freitagsgebet in den Moscheen versammelt. Kemal Ergün weiter:
„Der 15. März 2019 wird als ein tiefschwarzer Tag für immer in Erinnerung bleiben. Die Schandtaten in Christchurch sind an Brutalität und Unmenschlichkeit nicht zu überbieten. Sie zeigen, zu welchen Abgründen der Mensch imstande ist, wenn er von Hass getrieben wird. Wir verurteilen diese Gewalt auf das Schärfste. Möge Allah den Seelen der Verstorbenen gnädig sein und ihren Angehörigen Kraft geben. Wir sind in Gedanken bei ihnen und werden für sie beten.
Es ist höchste Zeit, den weltweit grassierenden Rechtsextremismus im Allgemeinen und die Islamfeindlichkeit im Besonderen ernst zu nehmen. Der Hass wird immer stärker und mündet zunehmend in Gewalt. Immer häufiger werden Muslime Opfer von gewalttätigen Übergriffen – auch in Europa. Gleichzeitig beobachten wir eine allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber Islamfeindlichkeit. Aufmerksamkeit gewinnen solche Untaten nur, wenn die Brutalität ein neues Hoch erreicht hat, Menschen ermordet werden. Diese Entwicklungen erfüllen uns mit großer Sorge.
Wir sind als Gesamtgesellschaft aufgefordert, unsere Stimme zu erheben, wo immer Unrecht getan wird – egal von wem es ausgeht und wen sie trifft. Diese Schandtaten zielen darauf ab, noch mehr Hass zu säen und die Gesellschaft zu spalten. Das werden wir nicht zulassen. Mehr als je zuvor sind wir alle gemeinsam aufgerufen, Zusammenhalt zu demonstrieren.
Ich rufe Muslime dazu auf, sich zahlreicher denn je zum heutigen Freitagsgebet in den Moscheen zu versammeln und für die Opfer und ihre Angehörigen zu beten. Zugleich sind sie aufgerufen, wachsam zu sein.
Der Staat ist aufgefordert, in enger Zusammenarbeit mit Moscheegemeinden die Sicherheit zu gewährleisten. Es darf nicht sein, dass Muslime aus Angst keine Moscheen mehr besuchen können. So lange die Hintergründe der Tat und die der Täter samt ihren Netzwerken nicht restlos ermittelt sind, ist auch aufseiten der Sicherheitsbehörden höchste Wachsamkeit geboten.“
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“Christchurch will be remembered as a black day”
In the wake of the Christchurch terror attack which left 49 people dead and 48 seriously wounded, Islamic Community Millî Görüş chairman Kemal Ergün has called on Muslims to numerously attend today’s Friday prayers but also to remain vigilant. “We will not allow for terrorists to reach their goal”, Ergün said. “We will stand side by side and demonstrate even more cohesion and solidarity on an overall societal level.” In his statement, the chairman also urged German politicians to make sure Muslims are safe.
Earlier today, a group of right-wing extremists carried out terror attacks on two mosques in the New Zealand city of Christchurch, where local Muslims had gathered for the weekly Friday prayers.
“The 15th of March 2019 will forever be remembered as a black day. The evil acts committed in Christchurch are unmatched in their brutality.” According to Ergün, deeds such is these showed what people driven by hatred were capable of. “We condemn this sort of violence in the strongest of terms. May Allah have mercy on the souls of the deceased and give strength to their families and loved ones. Our thoughts and prayers are with them.”
“It is high time to tackle racism in general and islamophobia in particular, both of which are globally on the rise”, Ergün continued. “The hate grows ever stronger and becomes more violent. More and more frequently, Muslims become victims of violent assaults, also in Europe. At the same time, we are observing an indifference towards their concerns. Such acts only gain attention when brutality reaches a new high, when people are murdered. These developments cause us great concern”, said Ergün.
“Society as a whole is asked to raise their voice against all forms of injustice – no matter where and to whom it happens or who commits it. Iniquities such as this aim at sowing hatred and divide society. We will not let that happen! More than ever before, we are asked to demonstrate solidarity and cohesion.”
Ergün called on all Muslims, to numerously attend today’s Friday prayers in their local mosques, and to pray for the victims and their families. But he also warned them to be vigilant. At the same time, Ergün urged representatives of the state to work closer together with Muslim communities in order to guarantee their safety. “It would be unacceptable if Muslims had to be afraid to attend a mosque. As long as the reasons behind the acts, the culprits and their networks have not been firmly identified, national security agencies have to remain highly alert”, said Ergün.