Pressemitteilung
Botschaft des Vorsitzenden der IGMG zum Ramadanfest 2009
18. September 2009„Wir danken Gott, dass er uns erneut ein Ramadanfest erleben lässt, nachdem wir mit dem Ramadan einen solch segenvollen Monat hinter uns gelassen haben, dessen Anfang der Gesandte Gottes als Barmherzigkeit, Mitte als Vergebung und Ende als Errettung beschrieben hat. Wir beglückwünschen all unsere Geschwister zum Ramadanfest und hoffen, dass uns Gott noch viele Festtage erleben lässt. Möge Er unseren Geschwistern, die verstorben sind und dieses Fest nicht mehr erleben können, gnädig sein. Möge uns das Ramadanfest nur Gutes bringen.
Der Ramadan war für uns eine intensive Zeit. Mit dem Fasten, der Verrichtung des Tarâwih-Gebets, der Entrichtung der Zakât und der Fitr-Abgabe sowie der individuellen und gemeinschaftlichen Rezitation des Korans haben wir versucht, das Wohlwollen unseres Herrn zu gewinnen. Ferner haben wir uns verstärkt unseren Glaubensgeschwistern auf der ganzen Welt zugewandt und uns bemüht, ihnen durch unsere Spenden unter die Arme zu greifen. Wir danken Gott, dass er uns die Möglichkeit dafür gegeben hat.
Festtage sind Tage, an denen Geschwisterlichkeit und Freundschaft gelebt und gestärkt wird. Aus diesem Grund sollten wir sie gut nutzen und, angefangen von unserer Familie – insbesondere unseren Eltern -, unseren Verwandten und Bekannten, all unseren Glaubensgeschwistern zu diesem Anlass gratulieren, sie besuchen, beschenken und ihnen eine Freude machen.
Festtage sind auch Tage der Versöhnung. So sollte diese Gelegenheiten dazu genutzt werden etwaige Streitigkeiten zu beheben und Zerstrittene wieder zu versöhnen. Wenn wir ein persönliches Problem mit einem anderen Menschen haben, sollten wir an diesem Tag den Mut aufbringen und den ersten Schritt machen, um uns zu versöhnen. Der Gemeinschaft der Muslime obliegt es ferner zwischen zerstrittenen Glaubensgeschwistern zu vermitteln. Denn Gott gebietet: „“¦stiftet unter euren Brüdern Frieden.“ (Sure Hudschurât, [49:10]) Diesem eindeutigen Gebot folgend sollten wir es als Pflicht ansehen, Zerstrittene zu versöhnen, um eine freudige Atmosphäre zu schaffen.
Der Ramadan ist eine Zeit, in der die Muslime besonders großzügig sind und sich verstärkt der Nöte der Umma annehmen. Wir danken Gott, dass er uns die Möglichkeit gegeben hat, unseren Geschwistern auf der Welt zu helfen. An dieser Stelle sei ebenfalls allen gedankt, die die Zakât- und Fitr-Kampagne organisiert haben und an der Durchführung beteiligt waren. Sie haben uns ermöglicht, unseren notleidenden und bedürftigen Glaubensgeschwistern unter die Arme zu greifen, auch wen die nur in einem begrenzten Rahmen möglich ist. Unser Dank und die Bittgebete derjenigen, die die Spenden erhalten haben, gelten schließlich all denen, die sich an der Kampagne beteiligt haben.
Wir Muslime sehen uns in einem ständigen Bemühen um das Gute und erwarten dies auch von anderen Menschen. Doch leider ist das nicht immer der Fall. Unter den Menschen die tagtäglich um ihr Leben bangen müssen, sind auch viele Muslime. Diese Menschen werden auch dieses Ramadanfest nicht mit der Freude begehen können, mit der wir das tun. So wie zuletzt beim Kopftuchverbot in Belgien sind es oft auch Muslime, die unter Menschenrechtsverletzungen leiden müssen. Indes haben die Menschrechtsverletzungen beispielsweise in Afghanistan, Palästina und im Irak kein Ende gefunden. Als Muslime, für die die Not eines Muslims – auch wenn er sich im entferntesten Teil der Welt befindet – nicht gleichgültig sein kann, hoffen und beten wir, das auch dieses Leid bald ein Ende finden wird.
Trotz allem möchten wir all unseren Geschwister zum Ramadanfest gratulieren und bitten Gott, dass er den Muslimen noch viele unbeschwerte und freudige Ramadanfesttage erleben lässt.“
Yavuz Çelik Karahan
Vorsitzender der IGMG