Gemeinschaft
BIG und der IGMG-Regionalverband Nordholland veranstalten Palästina-Reise
01. April 2010Die Nachfrage an der Reiseveranstaltung der Frauengruppe war groß. Aufgrund des begrenzten Kontingents konnte nur eine bestimmte Anzahl der Anfragen in Erwägung gezogen werden.
Nach Erhalt des Visums fuhr die Gruppe vom Ben Guron Flughafen in Tel Aviv nach Jerusalem und verrichtete das Morgengebet in der Al-Aqsa- Moschee. Ein erfahrener Reiseführer führte die Gruppe zu wichtigen Orten und zeigte wichtige historische Bauwerke aus der Zeit der Umayyaden, Memluken und Osmanen.
„Jerusalem ist die erste Gebetsrichtung der Muslime, ein Ort an dem viele Propheten gelebt haben. Beeindruckt haben uns nicht nur die historischen Orte und Bauwerke, sondern auch die Spiritualität dieser Stadt. Das Zusammenleben der drei Religionen ist hier sehr gut zu beobachten. Auf der einen Seite ist der Gebetsruf des Muezzin zu hören, auf der anderen Seite findet der Gottesdienst der Christen statt. Darüber hinaus sieht man Juden, die an der Klagemauer beten. Vor der Al-Aqsa- Moschee standen israelische Polizisten und in der Moschee palästinensische Sicherheitskräfte. Beide kontrollierten die Ausweise. Nicht-Muslime durften an dem Tag aus Sicherheitsgründen den Hof der Moschee nicht betreten. Aus Furcht vor Anschlägen auf die Moschee wurde Nicht- Muslimen der Zugang zu der Al-Aqsa- Moschee verwehrt.“ berichtete Murat Kurt, der Leiter der Reisegruppe.
Die Reisegruppe besuchte die Al-Aqsa Mosche, den Ölberg (Dschabal az-ZaitÅ«n), das Grabmal des Salman Al Farisi- einer der Gefährten des Propheten Muhammed (saw), die Ruinen von Hischam bin Abdulmelik, die Klagemauer, das Tote Meer, den Ort, wo dem christlichen Glauben zufolge Jesus in den Himmel aufstieg und das Grab Marias.
Aufgrund von Unruhen konnte die Ibrahim Moschee, wo sich die Gräber der Propheten Ibrahim, Yakup, Ishak und Yusuf befinden, nicht besucht werden. Der nächste Aufenthalt war in Bethlehem, wo dem christlichen Glauben zufolge Jesus auf die Welt kam. Anschließend fuhr die Reisegruppe nach Yafa, um eine osmanische Moschee zu besichtigen und das Abendgebet darin zu verrichten. Nach dem Aufenthalt in Yafa endete die Nahost-Tour der Gruppe.
Der Gruppenleiter, Murat Kurt, erklärte, dass das Interesse der Palästinenser an der türkischen Reisegruppe groß war. „Die Blockade, die von den Israelis um die palästinensischen Wohnorte errichtet wurde, und die neuen Siedlungen, die gebaut werden, mit den eigenen Augen zu bezeugen hat uns zutiefst erschüttert. Dieses Bild der Ungerechtigkeit wird noch lange in unserem Gedächtnis haften bleiben“, sagte Kurt.
Mitglieder des Bündnisses der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland (BIG) machten ebenfalls eine Jerusalem-Tour
An der dreitägigen Reise nahmen 24 Personen teil. Sie besuchten dort die Al- Aqsa Mosche, den Ölberg (Dschabal az-ZaitÅ«n), Grabmal des Salman Al Farisi- einer der Gefährten des Propheten Muhammed (saw), die Ruinen von Hischam bin Abdulmelik, das Tote Meer und die Klagemauer. Desweiteren besichtigte die Gruppe das christliche und armenische Viertel in der Altstadt Jerusalems und andere historische und kulturelle Orte.
Am zweiten Tag der Reise besuchten die Reisenden den Ort, an dem Moses betete und verrichteten dort das Mittagsgebet und in der Aqsa- Moschee das Abendgebet.
Der Vorsitzende des BIG, Ramazan Ucar, berichtete von den Reiseerlebnissen. „Beim Freitagsgebet kam es zu einem Konflikt zwischen den palästinensischen Jugendlichen und der israelischen Polizei. Die Polizisten setzten unter anderem Gasbomben ein, wobei die Jugendlichen verletzt wurden. Sie mussten ins Krankenhaus transportiert werden. Auch Reisende aus unserer Gruppe befanden sich inmitten des Geschehens und mussten die Moschee nach den Angriffen verlassen.“
Ucar habe von dem Imam der Al-Aqsa Moschee erfahren, dass vor ca. 15 Tagen die Moschee von 1000 israelischen Polizisten besetzt wurde und dass dabei die 300.000 Euro teure Lautsprecheranlage der Moschee beschädig wurde. Jugendliche, die die israelische Polizei mit Steinen angreifen, müssten sich ausweisen können. Andernfalls würden sie eingesperrt und ihre Häuser zerstört werden. „Als wir das von dem Imam der Aqsa-Moschee erfuhren, waren wir sehr betroffen“, sagte Uçar, der Vorsitzende des BIG.
Uçar hatte auch erfreuliches zu berichten. So habe die Reise das Band der Geschwisterlichkeit und Solidarität zwischen den Muslimen aus Deutschland und den Palästinensern verstärkt. Die Palästinenser hätten die Reisegruppe freundlich willkommen geheißen.